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Atmosphäre: Lachgas zerstört die Ozonschicht mehr als FCKW

Lachgas wird zurzeit in solchen Mengen ausgestoßen, dass es im gesamten 21. Jahrhundert die größte ozonschädliche Substanz sein könnte. Es trägt als Treibhausgas auch zum Klimawandel bei.

Lachgas zerstört derzeit die Ozonschicht in gut zwölf Kilometern Höhe mehr als irgendein anderer Stoff. Das zeigen Berechnungen eines Teams um A. R. Ravishankara von der US-Wetterbehörde NOAA. Lachgas, eigentlich Di-Stickoxid (N2O), wird bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe und beim Einsatz von künstlichem Dünger freigesetzt. Zugleich entsteht es auf natürliche Weise, etwa wenn organische Materialien verfaulen. Wie die Wissenschaftler online im Fachjournal „Science“ schreiben, wird Lachgas zurzeit in solchen Mengen ausgestoßen, dass es im gesamten 21. Jahrhundert die größte ozonschädliche Substanz sein könnte, falls nicht bald Schritte zur Eindämmung von N2O unternommen würden.

Lachgas hat in der Atmosphäre eine Lebensdauer von 150 Jahren. Die vom Menschen verursachten Emissionen erreichten jährlich etwa zehn Millionen Tonnen, bei den Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) betrug dieser Wert zu Spitzenzeiten etwa eine Million Tonnen, wie es in dem Bericht weiter hieß. In Deutschland werden seit 1994 keine FCKW mehr hergestellt, um die Ozonschicht zu schützen. Lachgas schädige aber nicht nur die Ozonschicht, sondern trage als Treibhausgas auch zum Klimawandel bei, betonten die Wissenschaftler. dpa

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