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Sachte. Der Arm ist angeblich so sensibel, dass er keine Druckstellen macht.

© dpa

Auszeichnung: Zukunftspreis für flexiblen Greifarm

Ein Blick in die Natur zahlt sich immer wieder aus: Ingenieure aus Baden-Württemberg bauten einen Elefantenrüssel als Greifarm nach - und gewannen damit den Deutschen Zukunftspreis.

Für einen Greifarm nach dem Vorbild eines Elefantenrüssels haben Forscher aus Baden-Württemberg den Deutschen Zukunftspreis erhalten. Bundespräsident Christian Wulff vergab die mit 250 000 Euro dotierte Auszeichnung am Mittwochabend in Berlin. Damit setzten sich die Entwickler der Firma Festo in Esslingen sowie des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik gegen zwei weitere Bewerbergruppen durch.

Das Gerät verbinde die Gewandtheit eines Elefantenrüssels mit der nachgiebigen Spannkraft einer Fischflosse, erläutert Forschungsleiter Peter Post. Der pneumatische Rüssel kann entweder mithilfe einer Kamera oder durch Sprachbefehle gesteuert werden.

Zurzeit wird getestet, ob der Greifarm beim Orangenpflücken verwendet werden kann. Doch nicht nur in der Landwirtschaft, auch in der Industrie, im Haushalt oder in der Pflege können sich die Experten den Einsatz des Greifers vorstellen. Der Arm wird mit Druckluft betrieben und orientiert sich am Rüssel eines Elefanten, der dank 40 000 Muskeln, die zu Bündeln verflochten sind, sehr elastisch ist. Im Gegensatz zu einem normalen Roboterarm ist die Neuentwicklung daher besonders beweglich. Greifer und Finger sind so sensibel, dass sie selbst rohe Eier, Tomaten und ein Glas Wasser fassen können.

Der Zukunftspreis, auch als „Innovationsoscar“ bezeichnet, wird jährlich verliehen und gilt als wichtigste nationale Auszeichnung für ingenieur- und naturwissenschaftliche Erfindungen, die sich bereits auf dem Markt behaupten. dpa

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