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Rückkehrer. In vielen Teilen Norddeutschlands gibt es wieder Wölfe. Nun erreichen sie auch den Süden.

© dpa

Baden-Württemberg: Im Südwesten ist der Wolf zurück

Erstmals seit etwa 150 Jahren ist wieder ein Wolf in Baden-Württemberg nachgewiesen worden - der allerdings nicht lang überlebte.

Eine Erbgutanalyse durch das Forschungsinstitut Senckenberg zeigt: Ein Tier, das vor zwei Wochen im Schwarzwald überfahren worden war, war tatsächlich ein Wolf. Das teilte der Naturschutzminister Alexander Bonde (Grüne) am Montag in Stuttgart mit.

Lange war der Wolf in Deutschland ausgerottet, erst nach dem Fall der Mauer kam er aus Osteuropa zurück. Mittlerweile leben nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) wieder rund 30 Rudel, vier Paare und mehrere Einzeltiere in der Bundesrepublik, dauerhaft zum Beispiel in Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen. Schon lange wird der Wolf auch in Baden-Württemberg zurückerwartet.

Unklar bleibt, aus welchem Land das Tier kam

Der jetzt bei Lahr entdeckte Rüde ist nach Angaben des Nabu der erste im Südwesten nachgewiesene Wolf seit seiner Ausrottung dort vor gut 150 Jahren. Die in Mitteleuropa meist etwa 40 Kilogramm schweren Tiere sind bundesweit streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob der Wolf aus der Schweiz oder aus Frankreich eingewandert ist. Das tote Tier war am Rande der Autobahn 5 gefunden worden. Es liefen auch noch Tests zu Alter und Gesundheitszustand des Tieres, sagte Bonde.

Das Land werde als nächsten Schritt „die Koordinationsgruppe Wolf“ einberufen. In der Arbeitsgruppe sind die Naturschutzbehörden wie auch Naturschutz-, Jagd- und Landnutzerverbände vertreten. Experten rechnen mit weiteren Rückkehrern. In anderen Bundesländern gibt es teils heftige Diskussionen über das Für und Wider, die Rückkehr der Tiere in dicht besiedelte und genutzte Kulturräume zu unterstützen. (dpa/nes)

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