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Überlebensform. Tausende Amöben bilden gemeinsam einen Fruchtkörper. Foto: dpa

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Baden-Württemberg: "Uniklinika im Südwesten droht Abstieg"

Die Universitätsklinika in Baden-Württemberg sehen ihre Zukunft bedroht. Ein von der Regierung geplantes neues Universitätsmedizingesetz hemme ihre Entwicklung, sollte es wie vorgesehen in Kraft treten.

„Es droht ein Abgleiten der Universitätsmedizin in Baden-Württemberg von der Spitzenstellung in das Mittelmaß“, warnte jetzt Dieter Bitter-Suermann, der Präsident des Medizinischen Fakultätentages, in einer Mitteilung. Der Gesetzentwurf enge die Handlungsspielräume der Uniklinika ein und verlangsame Entscheidungen. „Führungskräfte aus der ersten Liga der Hochschulmedizin würden künftig einen Bogen um Baden-Württemberg machen“, heißt es weiter in der Mitteilung. Ministerpräsident Stefan Mappus müsse das Gesetz stoppen. Der Landtag soll Anfang Februar über den Entwurf abstimmen. Vier Universitäten im Südwesten bieten das Fach Medizin an: Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm.

Stein des Anstoßes ist vor allem eine staatliche „Gewährträgerversammlung“, die das Land neu einrichten will und in der Parlamentarier und Ministerialbeamte sitzen sollen. Das Gremium soll die strategische Gesamtplanung für die Unimedizin des Landes übernehmen. Die Uniklinika bezweifelten jedoch, ob dieses „politische Gremium“ die nötige Fachkompetenz besitze, heißt es. Kritisiert wird auch, dass das Wissenschaftsministerium sich mehr Rechte als bisher bei der Bestellung und Entlassung der Vorstände der Uniklinika sichern wolle. Die Hochschulmedizin soll noch stärker als bisher in die Universitäten integriert werden, was die Klinikumsvertreter ebenfalls stört. So soll künftig der Unirektor die Medizin in Fragen von Forschung und Lehre nach außen vertreten.

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