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Kaum ein Ende in Sicht. Manche Bäume erreichen mehr als 100 Meter Höhe.Foto: Imago

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Bäume: Wohltemperierte Riesen

Große Bäume vertragen keine Temperaturextreme.

Die größten Bäume der Erde haben sich in einer erstaunlich kleinen Nische eingerichtet. Sie wachsen ausschließlich in Gebieten mit sehr gleichmäßigen Temperaturen, wie sie für lediglich zwei Prozent der Landoberfläche typisch sind. Das berichtet Markku Larjavaara von der Universität Helsinki im Fachblatt „New Phytologist“. „Es ist verblüffend, wie wenig wir über die Ursachen für die verschiedenen Baumhöhen auf unserem Globus wissen“, sagt Larjavaara. Offenbar komme der Temperatur jedoch eine wichtige Rolle zu.

Ausgangspunkt für die neue Studie war eine kürzlich veröffentlichte Liste der höchsten Baumarten. Larjavaara konzentrierte sich auf jene neun Spezies von dieser Liste, bei denen Individuen mit 90 Meter und mehr bekannt sind. Im Internet fand er Angaben zu den Wuchsorten von 48 bekannten Exemplaren und kombinierte sie mit Daten zum örtlichen Klima.

Es zeigte sich, dass sämtliche Riesen, darunter bis zu 115 Meter hohe Vertreter von Douglasie, Küstenmammutbaum und Riesen-Eukalyptus, in Gebieten mit ähnlichen Temperaturbedingungen gedeihen: Im Jahresmittel sind es 7,0 bis 15,4 Grad Celsius, während sich wärmster und kältester Monat um höchstens 20 Grad Celsius unterscheiden.

Die so ermittelte „Komfortzone“ für Baumriesen deckt nur einen Bruchteil der Landoberfläche ab. Allerdings wird sie nicht völlig ausgefüllt. So stehen die höchsten bekannten Bäume im Süden Australiens und im Westen Nordamerikas, während große Teile Westeuropas ebenfalls günstige Temperaturverhältnisse bieten sollten. Faktoren wie Boden, Winddruck und die Vielfalt konkurrierender Baumarten seien also nicht zu vernachlässigen, folgert Larjavaara. JKM

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