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Bahçeşehir-Uni in Berlin: Ein türkischer Campus in Mitte

Amerikanische Universitäten haben bereits einige Zweigstellen in Berlin. Jetzt zieht auch eine private türkische Uni mit einem Campus in die deutsche Hauptstadt.

Ende September eröffnet die Istanbuler Bahçeşehir-Universität ihren Studienbetrieb in den Annenhöfen in Mitte. Auf dem Campus an der Heinrich-Heine-Straße sollen bis zu 200 Studierende lernen. „Wir wollen eine Brücke zwischen Deutschland und der Türkei schlagen“, sagt Süheyla Schroeder, Direktorin des Berliner Campus.

Die Bahçeşehir-Universität wurde 1998 in Istanbul gegründet, inzwischen zählt sie mit über 10 000 Studierenden zu den wichtigen türkischen Privathochschulen. Die Uni bietet Bachelor- und Masterstudiengänge unter anderem in Architektur, Computer- und Softwaretechnik, Film und Fernsehen sowie Business Administration an, der Unterricht findet auf Englisch statt. In Berlin sollen vor allem Austauschstudierende aus Istanbul lernen, 80 sind für das Wintertrimester angekündigt. Sie sollen mit deutschen Dozenten und Kommilitonen zusammenarbeiten, „Berlin erleben“, sagt Schroeder. Eine ähnliche Zweigstelle hat Bahçeşehir bereits in San Diego, im Silicon Valley will die Uni ebenfalls eine aufbauen.

Die Uni will in Berlin aber auch um Studierende aus Deutschland werben. Diese können das erste Jahr ihres Studiums in Berlin verbringen, um dann für die restliche Zeit – im Bachelor dauert das Studium insgesamt vier Jahre, im Master zwei Jahre – nach Istanbul zu wechseln. Eine Zielgruppe seien türkischstämmige Migranten, sagt Schroeder: „Es gibt unter Migranten die starke Tendenz, für die Hochschulausbildung in die Türkei zurückzukommen“. Das hinge oft damit zusammen, dass sie an deutschen Schulen schlechte Erfahrungen machten. Wer in Berlin sein Studium aufnimmt, muss 7900 Dollar im Jahr zahlen.

Der Unigründer habe für Berlin größere Pläne, sagt Schroeder: In drei bis vier Jahren wolle er eine neue Privatuni in Berlin gründen. Es wäre nicht das erste Mal, dass hier eine private Hochschule mit türkischem Hintergrund aufmacht. 2002 wurde von einem deutschtürkischen Unternehmer die Ota-Hochschule gegründet, die sich an migrantische Studierende richten sollte. 2007 wurde die Hochschule allerdings vom SRH-Konzern übernommen, der bundesweit Hochschulen betreibt. Ota heißt seitdem „SRH Hochschule Berlin“.

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