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Grünzeug. Zwölf Kilo Bambus frisst ein Großer Panda am Tag. Foto: Reuters

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Wissen: Bakterien helfen Pandas beim Verdauen

Lange Zeit war es Forschern ein Rätsel, wie Pandabären die großen Mengen von Bambus verdauen, die sie täglich futtern. Mit Hilfe einer Genanalyse haben Wissenschaftler nun belegt, dass Bakterien im Darm einen Großteil der Verdauungsarbeit übernehmen.

Lange Zeit war es Forschern ein Rätsel, wie Pandabären die großen Mengen von Bambus verdauen, die sie täglich futtern. Mit Hilfe einer Genanalyse haben Wissenschaftler nun belegt, dass Bakterien im Darm einen Großteil der Verdauungsarbeit übernehmen. Sie produzieren unter anderem Enzyme, um die Zellulose in den pflanzlichen Zellwänden zu knacken, berichten Forscher um Lifeng Zhu im Fachjournal „PNAS“.

Ein ausgewachsener Großer Panda (Ailuropoda melanoleuca) verschlingt rund zwölf Kilogramm Bambus am Tag. Die Verdauungsorgane der Tiere sind für den Abbau dieser Nahrung eigentlich überhaupt nicht ausgelegt. So fehlt ihnen zum Beispiel der für Pflanzenfresser typische lange Darmtrakt, in dem die harte Pflanzennahrung lange genug verweilen kann, um in ihre Nährstoffe zerlegt zu werden. Die Forscher fahndeten deshalb in Stuhlproben wildlebender und gefangener Pandabären nach Gensequenzen, die auf die Anwesenheit von Zellulose-abbauenden Bakterien im Darm hinweisen. Diese Analyse lieferte zum einen Hinweise auf Clostridium-Bakterien, die bekanntermaßen Zellulose verdauen können. Zum anderen fanden die Forscher Spuren von Enzymen, die Zellulose und auch Hemizellulose aufspalten.

Im Vergleich mit anderen Pflanzenfressern sei der Anteil dieser Enzyme eher gering. Dies erkläre vermutlich, warum Pandas nur etwa 17 Prozent der aufgenommen Pflanzennahrung verdauen, schreiben die Forscher. Neben den Darmbakterien trügen andere Anpassungen wie die starken Mahlzähne oder der massive Schädel mit den ausgeprägten Kaumuskeln dazu bei, dass die Bären trotz ihres Fleischfresserverdauungsapparats von pflanzlicher Nahrung leben können, heißt es in der Studie. dpa

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