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Katze auf einem Sessel.

© dpa

Bakteriencocktail im Maul: Jeder zweite Katzenbiss entzündet sich

Die spitzen Zähne befördern Keime tief ins Fleisch. Jeder Katzenbiss muss daher vorsorglich behandelt werden. Doch kaum ein Katzenbesitzer ahnt, wie gefährlich die kleine Wunde sein kann.

Katzen beißen nur in großer Not richtig zu – etwa, wenn sie in Panik geraten oder starke Schmerzen haben. Dann allerdings übt ihr Kiefer eine Kraft von bis zu einer Tonne pro Quadratzentimeter aus.

Die so entstehenden Bisswunden sehen harmlos aus. Sie sind klein, bluten kaum und schließen sich in wenigen Minuten. Genau das macht sie tückisch. Die Bakterienmixtur in der Mundflora einer Katze gehört zur aggressivsten des Tierreichs. Sie reicht von Staphylokokken und Meningokokken bis zum gefährlichsten Vertreter im Katzenmaul: Capnoycytophaga canimorsus. Das Bakterium wird vom Immunsystem nicht erkannt.

Mit ihren kleinen, spitzen Zähnen impft eine Katze diesen Bakteriencocktail tief ins Fleisch ein. Hat die Punktion sich geschlossen, können sich die Keime ungestört im Gewebe vermehren. Jeder zweite Biss entzündet sich. Traf der Biss Knochen oder Sehnen, toben die Erreger im Knochenmark, in den Gelenkkapseln oder Sehnen. Gelangen sie in die Blutbahn, droht eine lebensbedrohliche Sepsis.

Katzenbisse sollten deshalb immer sofort ärztlich versorgt werden. Der Arzt öffnet die Wunde und wäscht sie aus. Ein Antibiotikum hilft, die Bakterien in Schach zu halten. Gelingt das, ist nach ein bis zwei Wochen alles vergessen.

Die meisten Katzenbesitzer ahnen nichts von der Gefahr. In der Regel warten sie nach einem Biss bis zum nächsten Morgen oder bis die Wunde ballonartig angeschwollen ist. Aber je größer der Entzündungsherd wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass operiert werden muss, um die Infektion einzudämmen.

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