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Bemannte Raumfahrt: Chinesinnen ins All

Erstmals will China auch Frauen in den Orbit schicken, allerdings nur wenn sie verheiratet sind. Die Ehe mache Taikonautinnen körperlich und psychisch reifer.

Zu den sieben chinesischen Raumfahrern, den sogenannten Taikonauten, die für die künftigen Weltraumflüge ausgewählt wurden, gehören erstmals auch zwei Frauen. Die Namen der künftigen Raumfahrerinnen wurden noch nicht bekannt gegeben.

Der frühere Vize-Chef des Programms für bemannte Raumfahrt, Zhang Jiangi, sagte am Rande des chinesischen Volkskongresses in Peking, es handele sich um zwei Pilotinnen der chinesischen Luftwaffen. Allerdings scheint deren berufliche Qualifikation allein nicht auszureichen. Zhang teilte mit, man erwarte, dass sie heiraten, "weil wir glauben, dass verheiratete Frauen körperlich und psychisch reifer sind". Er hielt den Taikonautinnen zugute, dass sie "theoretisch Vorteile gegenüber ihren männlichen Mitstreitern hinsichtlich Geduld und Umsicht" hätten.

China hatte seine ersten 14 Astronauten Mitte der neunziger Jahre ausgewählt und bislang sechs von ihnen ins Weltall geschickt. Die Volksrepublik hat 2003 nach den USA und Russland als drittes Land die bemannte Raumfahrt aufgenommen. 2008 unternahm erstmals ein Taikonaut aus der Volksrepublik einen Weltraumspaziergang. Für die Zukunft sind weitere bemannte Weltraumflüge und eine eigene Raumstation geplant.

Neue Pläne schmiedet auch die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa. Sie wirbt dafür, ihre drei Raumfähren nicht wie geplant bereits Ende September außer Dienst zu stellen, sondern sie weiterhin in der bemannten Raumfahrt ein zusetzten. Es gebe keine technischen Gründe, die drei Shuttles aufzugeben. Das sagte der Leiter des Programms, John Shannon, auf einer Pressekonferenz zur nächsten Mission der Discovery, die am 5. April zur Internationalen Raumstation ISS fliegen soll.

Es müsse aber geklärt werden, wer die zusätzlichen Kosten zur Unterhaltung der Flotte in Höhe von 200 Millionen Dollar (146 Millionen Euro) übernehmen werde. "Wo dieses Geld herkommt, ist die große Frage", sagte Shannon.

Die Raumfähren Discovery, Endeavour und Atlantis sollten eigentlich bis zum Ende des laufenden Jahres ihre letzten Flüge absolvieren. Vergangene Woche hatten sich mehrere Parlamentarier dafür ausgesprochen, den Betrieb der Flotte zu verlängern, um die Abhängigkeit der Nasa von russischen Sojus-Raketen beim Ausbau der ISS zu verringern. Die neue Raumfähre Orion dürfte frühestens 2015 einsatzbereit sein.

Quelle: ZEIT ONLINE, AFP

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