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Laborant arbeitet mit Blutproben.

© dpa

Berliner Gesundheitsforschung: Erwin Böttinger soll das BIG leiten

Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) hat offenbar einen Nachfolger für Ernst Rietschel gefunden: Einen Mediziner aus New York.

Neuer Vorstandsvorsitzender des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIG) soll der Mediziner Erwin Böttinger werden, wie der Tagesspiegel erfuhr. Böttinger ist seit 2004 Direktor des Instituts für personalisierte Medizin am Mount Sinai Krankenhaus in New York. Er soll die Nachfolge von Ernst Rietschel antreten, der das BIG seit der Gründung 2013 führt.

Böttinger studierte Medizin an der Universität in Erlangen-Nürnberg, ging 1993 in die USA ans National Cancer Institute in Bethesda und leitete von 1997 bis 2004 das Zentrum für Biotechnologie am Albert Einstein College of Medicine in New York. Böttinger stammt aus Untergreuth, einem Dorf bei Bamberg, die Eltern waren Landwirte. Als Forscher hat sich Böttinger einen Namen als Förderer der „personalisierten Medizin“ gemacht. Dabei werden ein Patient und dessen Erkrankung, etwa ein Tumor, vor der Behandlung molekularbiologisch so charakterisiert, dass die für jeden Patienten beste Therapie ausgewählt werden kann. Für Böttinger ist dafür eine „grundlegende Transformation der Medizin nötig“.

Ende Mai geht Rietschels Amtszeit offiziell zuende

Das BIG wollte die Personalie auf Nachfrage nicht kommentieren. Die Findungskommission für einen neuen Vorstandsvorsitzenden spreche noch mit Kandidaten. „Die Amtszeit von Herrn Rietschel geht Ende Mai zu Ende, wobei er angekündigt hat, das Amt weiter auszuüben bis die Nachfolge feststeht“, heißt es. Die Kommission wird geleitet von Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Weitere Mitglieder sind Jan-Hendrik Olbertz (Humboldt-Uni), Günter Stock (BBAW), Jörg Hacker (Leopoldina) und die Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft Leena Bruckner-Tuderman. Das Gremium übermittelt seine Wahl dem Aufsichtsrat des BIG, der von Georg Schütte (Staatsekretär im Bundesforschungsministerium) geleitet wird und den Vorstandsvorsitzenden des Instituts auswählt.

Debatte um inhaltliche Ausrichtung des BIG

Das BIG ist eine neuartige Einrichtung mit Beteiligung der Charité sowie des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Berlin-Buch. Ziel ist es, die Translation zu stärken - also Ergebnisse der Grundlagenforschung in Therapien für Patienten anzuwenden. Wie das am besten gelingen kann, darüber war zuletzt eine Debatte entbrannt, ausgelöst durch einen Beitrag des Unternehmers Andreas Eckert. Eine Antwort von Ernst Rietschel finden Sie hier.

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