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Wissen: Berliner Unis gegen Online-Portal HU: Neues Verfahren für Bewerbung verschieben

Die Kritik an dem neuen bundesweiten Online-Portal für die Hochschulzulassung reißt nicht ab. Nach Hochschulen in Nordrhein-Westfalen melden jetzt auch die Berliner Unis massive Bedenken gegen die geplante Freischaltung des bundesweiten Bewerbersystems im Mai an.

Die Kritik an dem neuen bundesweiten Online-Portal für die Hochschulzulassung reißt nicht ab. Nach Hochschulen in Nordrhein-Westfalen melden jetzt auch die Berliner Unis massive Bedenken gegen die geplante Freischaltung des bundesweiten Bewerbersystems im Mai an. „Der Start sollte so lange verschoben werden, bis das System ausgereift ist“, sagt Michael Kämper-van den Boogart, Vizepräsident der Humboldt-Universität. Die Technische Universität sieht sich vor großen Problemen, „sollte sie gegenwärtig mit Hochschulstart.de arbeiten müssen“, sagt Vizepräsident Wolfgang Huhnt.

Zwar liefen bereits Updates der TU-Bewerbersoftware, um sie mit der zentralen Software kompatibel zu machen. Wie das Zusammenspiel funktionieren wird, sei aber „noch nicht abzusehen“. Angesichts des Ansturms von Studienbewerbern zum Wintersemester wünscht sich auch die TU eine Verschiebung, „um das System im Sommersemester 2012 seriös testen zu können“, sagt Huhnt. Die Freie Universität will Prüftermine am heutigen Freitag und am 28. April abwarten, nach denen die Stiftung für Hochschulzulassung entscheidet, ob sie das System am 15. Mai startet. Das bundesweite Portal sollte wie berichtet nur für Anfragen nach Studiengängen mit einem Fach freigeschaltet werden. Wer auf Lehramt oder einen Bachelorstudiengang mit zwei Fächern studieren will, muss sich weiterhin bei mehreren Hochschulen bewerben.

Untereinander haben sich die drei großen Berliner Unis schon auf eine Kompromisslinie geeinigt: Probeweise seien sie bereit, für das kommende Wintersemester Bewerbungen für Wirtschaftsingenieurwesen an der TU sowie Jura an der HU und der FU über „Hochschulstart“ laufen zu lassen, sagt Huhnt. Wenn das zentrale System auch für Lehramtsstudiengänge und Zwei-Fach-Bachelor einsetzbar ist und stabil laufe, wolle man das Spektrum erweitern. Doch die Wissenschaftsverwaltung hält bislang an der Regelung aus den Hochschulverträgen fest, die die Unis verpflichtet, im vollen Umfang am Angebot von „Hochschulstart“ teilzunehmen. -ry

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