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Berliner Wissenschaft: Lockrufe für Elite-Forscher

Schon im kommenden Jahr könnte die Berliner Wissenschaft um drei internationale Spitzenforscher reicher sein. Sie müssen nur einschlagen. Jeder von ihnen bekäme bis zu fünf Millionen Euro, um in den nächsten fünf Jahren Eliteforschung in Deutschland zu betreiben.

Insgesamt neun Wissenschaftler wurden jetzt für eine Alexander-von-Humboldt-Professur nominiert, wie die gleichnamige Stiftung am gestrigen Mittwoch bekannt gab. Der vom Bundesforschungsministerium finanzierte Preis soll dem Abwandern von Top-Forschern ins Ausland entgegensteuern und ihnen hierzulande konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen bieten. Sollten die Preisträger dem Angebot, nach Deutschland zu kommen, zustimmen – sie haben vier Wochen Bedenkzeit – könnten sie im nächsten Jahr ihre Arbeit beginnen.

Einer der potenziellen Neu-Berliner ist der Zellbiologe Thomas Tuschl. Der 42-Jährige arbeitet zurzeit an der Rockefeller-Universität in New York und soll künftig an der Freien Universität (FU) forschen. Er zählt zur Weltspitze der biochemischen Forschung. Seine Arbeit zur RNA-Interferenz ermöglichte es, gezielt einzelne krankmachende Gene auszuschalten und neue Therapien zur Behandlung von Krankheiten zu entwickeln. Ob er das Angebot annimmt, steht allerdings noch nicht fest, er wolle zunächst ein Gegenangebot der Rockefeller-Universität prüfen, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“.

Auch der Festkörperphysiker Piet Wibertus Brouwer (36) soll an die FU kommen. Der gebürtige Niederländer von der Cornell-Universität in Ithaca (USA) gilt als Experte für Quantenphysik. Unter seiner Federführung soll ein Zentrum für theoretische Physik entstehen.

Mit Oliver Brock (38) könnte ein dritter Spitzenforscher nach Berlin kommen. Der Informatiker von der University of Massachusetts soll künftig an der Technischen Universität forschen. Er gilt als Vorreiter für künstliche Intelligenz bei Robotern.

Die übrigen Preisträger – fünf Männer und eine Frau – sollen Humboldt-Professoren in München (drei) sowie Köln, Bonn und Ulm (je eins) werden. nes

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