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Wissen: Besser hören

Umbau des UdK-Konzertsaals fast abgeschlossen

Der Geruch von Klebstoff lässt erahnen, dass hier noch gearbeitet wird. Zu sehen ist davon allerdings nicht mehr viel, die Bauarbeiten im Konzertsaal der Universität der Künste (UdK) an der Hardenbergstraße sind so gut wie abgeschlossen. Seit April wird der 1954 von Paul Baumgarten errichtete Saal – die erste neue Musikstätte in Berlin nach dem Krieg – einer umfassenden Erneuerung unterzogen. Möglich wurde das, wie derzeit an vielen anderen Orten in der Stadt auch, durch Gelder aus dem Konjunkturpaket II. Für 4,5 Millionen Euro, die auch aus Lottomitteln und UdK-eigenen Geldern stammen, ist vor allem die Saalakustik verbessert worden.

„Der Klang war früher sehr stumpf, die Nachhallzeit gering“, erklärt Bauleiterin Heike Kampherm. Jetzt sind neue Lamellen an den Wänden installiert, im Erdgeschoss stecken hinter den Schlitzpaneelen jetzt Sperrholzplatten und nicht mehr, wie vorher, Stoff und Wolle. Die Lehnen der Sitze sind an der Rückseite nicht mehr mit Polster bezogen – auch das hat wie ein Strömungswiderstand für den Schall gewirkt. Über der Bühne sind 13 große Segel installiert, die den Klang zurückwerfen und dazu führen, dass die Musiker sich gegenseitig besser hören können. Außerdem verbessern sie die Beleuchtungssituation auf der Bühne. Als zusätzliche Attraktion können sie verschiedenen Farben annehmen und dem Interieur so eine neue Stimmung verleihen. In die Segel sind LED-Leuchten eingebaut, eine Technik, die „teuer in der Anschaffung, aber sehr günstig im Unterhalt“ sei, wie Kamphern sagt.

Seit 1995 steht der Saal unter Denkmalschutz. Die neue Farbgebung – vor allem die dunkelblauen Bezüge der Sitze und das lichte Blau der Wände – entspricht weitgehend dem Ursprungszustand. Neben musikalischen Wettbewerben und Auftritten des Symphonieorchesters der Hochschule wird er auch für die Tonmeisterausbildung genutzt, für die es an der UdK einen eigenen Studiengang gibt. An ihm sind zurzeit 40 Studierende eingeschrieben. Ihnen steht künftig ein modernes, drei Mal größeres Tonstudio zur Verfügung. Was sie drauf haben, können sie am 12. November zeigen: Dann wird der Saal mit einem Kammermusik-Konzert wieder eröffnet. Udo Badelt

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