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Bildungspolitik: Lehre als Gipfel-Thema

Rektoren fordern 2,6 Milliarden Euro für die Unis

Vor dem Bildungsgipfel im Oktober summieren sich die finanziellen Forderungen. Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) erneuerte am Mittwoch ihre Forderung nach zusätzlich 2,6 Milliarden Euro pro Jahr, um die Ausbildungssituation an Universitäten und Fachhochschulen verbessern zu können. Die Rektoren haben im Gegensatz zum Wissenschaftsrat, der 1,1 Milliarden fordert, den prognostizierten Anstieg der Studierendenzahlen bis 2020 und die gewünschte Erhöhung des Studienanfängeranteils auf 40 Prozent in die Rechnung einbezogen.

Das Geld soll in den quantitativen und qualitativen Ausbau der Lehre an den Hochschulen fließen. Und es solle dazu beitragen, endlich die bessere Betreuung der Studierenden in Bachelor- und Masterstudiengängen zu finanzieren, sagte HRK-Präsidentin Margret Wintermantel in Berlin. Bund und Länder sollten die 2,6 Milliarden Euro im Rahmen des Hochschulpakts II für die Jahre 2011 bis 2010 zur Verfügung stellen.

Der Ausbau der Studienplätze und die Qualität der Lehre müssten Themen des Bildungsgipfels werden, sagte Wintermantel. Mehr Geld und neue rechtliche Rahmenbedingungen bräuchten die Hochschulen auch, um die wissenschaftliche Weiterbildung von Berufstätigen zu verstärken. Engagement in der Weiterbildung solle auf das Lehrdeputat angerechnet werden und für die Kapazitätsberechnung wirksam werden. Andererseits sollten Professoren, die in der Weiterbildung tätig sind, dies als Nebentätigkeit extra vergütet bekommen.

Unterstützung bräuchten die Hochschulen auch, um sich verstärkt Studierenden ohne Abitur öffnen zu können. Hier will die HRK die Anerkennung von Berufserfahrung „verlässlicher gestalten“. Einen generellen Studienzugang für Gesellen und Meister lehnt sie jedoch ab. Es wäre fahrlässig, Studieninteressierte in Ingenieurwissenschaften zuzulassen, denen mathematische Grundkenntnisse fehlten. Sie könnten aber Vorkurse absolvieren.

Eine „Stiftung für Hochschulzulassung“ soll die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) ablösen und möglichst 2009 mit einem Pilotversuch starten. Mit dem neuen System könnten unter anderem Mehrfachbewerbungen verhindert werden. Den Unis soll die Teilnahme an dem Verfahren aber freigestellt sein. Das werde die Zulassung zum Studium „noch undurchsichtiger“ machen, kritisieren die Juso-Hochschulgruppen.

Verschoben wird die Einführung neuer Semesterzeiten. 2007 hatte die HRK beschlossen, den Beginn des Sommersemesters auf März und des Wintersemesters auf September vorzuziehen. Die KMK brauche noch Zeit, um das Abitur vorzuverlegen; zudem müssten Praktika und Kongresstermine angepasst werden.-ry

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