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Einzigartige Gesichtsfurchen. Jedes Krokodil sieht etwas anders aus.

© M. Milinkovitch

Biologie: Krokodilshaut reißt vor dem Schlüpfen auf

Die Musterung der Kopfhaut folgt dem Zufall - im Gegensatz zu ihrem restlichen Schuppenpanzer, aber auch Haaren von Säugetieren oder Vogelfedern. Die sind durch einen genetischen Code bestimmt.

Krokodil-Embryonen wachsen so schnell, dass ihre starre Gesichtshaut dem nicht standhält und aufreißt, schreibt ein Team um Michel Milinkovitch von der Universität Genf im Fachjournal „Science“. So bildet sich noch vor dem Schlüpfen ein unregelmäßiges Muster aus sich nie überlappenden, vieleckigen Schuppen.

Die Forscher analysierten die Muster anhand von 3-D-Grafiken verschiedener Nilkrokodile sowie Computermodellen. Die Entwicklung dieser Struktur sei nicht wie sonst in der Natur üblich genetisch vorgegeben, sondern vor allem Zufall – im Unterschied zu ihrem restlichen Schuppenpanzer, aber auch Haaren von Säugetieren oder Vogelfedern.

Noch bevor sich die Haut am Kopf des Embryos bildet, entstehen hochempfindliche Hautsensoren, berichten Milinkovitch und seine Kollegen. Sie machen den Krokodilskiefer zu einem extrem zuverlässigen Sinnesorgan. Es hilft den Tieren, kleinste Bewegungen auf dem Boden und der Wasseroberfläche wahrzunehmen und so bei Tag und Nacht Beute aufzuspüren. Um diese halbrunden Sensoren herum wächst anschließend die Gesichtshaut. Erst später tauchen Furchen auf, die nach und nach ein vollständiges Netzwerk bilden. So entstehen die einzelnen Hautschuppen, die jeweils eine zufällige Anzahl Sensoren enthalten.

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