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Teleskop mit Wüstenblick

© Abb.: AFP/Eso

Blick ins All: Baustart für Europas Riesenteleskop

In Chile entsteht das größte Himmelsauge weltweit. Zum Auftakt der Bauarbeiten wurde ein Teil des 3000 Meter hohen Gipfels des Armazones-Berges gesprengt.

Mit einer Felssprengung in der chilenischen Atacamawüste haben am Donnerstag die Bauarbeiten für das größte optische Teleskop der Welt begonnen. Das „European Extremely Large Telescope“ (E-ELT) wird mit seinem 39-Meter-Spiegel künftig „das größte Auge auf den Himmel sein“, wie die Europäischen Südsternwarte (Eso) in Garching mitteilte. Die derzeit größten Teleskope besitzen Spiegel mit Durchmessern von acht bis zehn Metern.

Das künftige Riesenteleskop soll die Astronomen bei ihrer Suche nach den Ursprüngen des Universums und nach bewohnbaren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems voranbringen. „Bisher gibt es in unserer galaktischen Nachbarschaft keinen Beweis für die Existenz erdähnlicher Planeten, die in einem ähnlichen Abstand um ihren Mutterstern kreisen wie die Erde um die Sonne“, sagte der Eso-Vertreter in Chile, der Astronom Fernando Comerón. „Nicht, weil es sie nicht gibt, sondern weil wir nicht die Mittel haben, sie zu finden.“ Das soll sich mit dem neuen Teleskop ändern.

Zum Auftakt der Bauarbeiten wurde ein Teil des 3000 Meter hohen Gipfels des Armazones-Berges gesprengt. Damit wurden am künftigen Standort des Teleskops rund 5000 Kubikmeter Gestein gelöst. Insgesamt müssen auf dem Berg 220 000 Kubikmeter Material entfernt werden, um Platz für eine 150 mal 300 Meter große Plattform zu schaffen. Auf dieser Fläche sollen das Teleskop und seine riesige Kuppel entstehen. Die Astronomen haben sich für Chile entschieden, weil die trockene Luft gute Voraussetzungen für ihre Beobachtungen bietet. Das gut eine Milliarde Euro teure E-ELT soll im Jahr 2024 in Betrieb gehen. AFP

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