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Wissen: Das nahe Ende des Sonnensystems

Unser Sonnensystem ist eine Scheibe. Das dachte man zumindest bisher.

Unser Sonnensystem ist eine Scheibe. Das dachte man zumindest bisher. Doch vor kurzem haben Forscher herausgefunden, dass es nicht kreisrund, sondern eingedellt ist. Woran das liegt, haben amerikanische Forscher jetzt anhand von Daten der Sonde „Voyager 2“ untersucht, die im August vergangenen Jahres den äußeren Rand des Sonnensystems erreichte.

Der Rand ist keine scharfe Linie, sondern eher eine Zone, in der der Sonnenwind – elektrisch geladene Teilchen, die von der Sonne ins All geschleudert werden – vom interstellaren Magnetfeld stark abgebremst werden. Die im Jahr1977 von der US-Raumfahrtbehörde Nasa gestartete Sonde erreichte diese Zone rund 12,5 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Damit verließ „Voyager 2“ das Sonnensystem bereits 1,5 Millionen Kilometer eher als die Schwestersonde „Voyager 1“, die im Dezember 2004 weiter nördlich die Grenze passierte.

Eine Ursache für die deutliche Differenz könnte die wechselnde Sonnenaktivität sein, schreiben die Astrophysiker um Edward Stone vom California Institute of Technology in Pasadena im Fachmagazin „Nature“ (Band 454, Seite 71). Sie führt dazu, dass der Sonnenwind im Lauf der Zeit unterschiedlich weit nach außen dringt – und die beiden Sonden verschiedene Werte messen. Es sei aber auch möglich, dass das Sonnensystem in dem betreffenden Bereich dauerhaft eingedellt ist, berichten Stone und sein Team. Der Grund dafür könnte ein lokales Magnetfeld außerhalb des Sonnensystems sein, das den Sonnenwind ablenkt und damit die Grenze verschiebt.

Um mehr über das mysteriöse Magnetfeld zu erfahren, sind die Forscher auf die Voyager-Sonden angewiesen. Noch funktionieren die Geräte – und im nächsten Jahr wird eine geringe Sonnenaktivität erwartet, was der Qualiät der Daten zugute kommt.nes

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