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Wissen: „Die TU Berlin schafft Arbeitsplätze“ Bezirksbürgermeisterin Thiemen im Gespräch

Charlottenburg ist ein industriell geprägter Stadtbezirk mit dem Salzhafen, der Königlichen PorzellanManufaktur, mit Siemens und DaimlerChrysler. Die südlich angrenzende TU Berlin bildet hierfür einen wichtigen Integrationspunkt.

Charlottenburg ist ein industriell geprägter Stadtbezirk mit dem Salzhafen, der Königlichen PorzellanManufaktur, mit Siemens und DaimlerChrysler. Die südlich angrenzende TU Berlin bildet hierfür einen wichtigen Integrationspunkt. Welchen Einfluss hatte die Hochschule auf die Entwicklung Charlottenburgs, das in diesem Jahr sein 300-jähriges Jubiläum begeht?

In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts kämpfte der Charlottenburger Magistrat um die Technische Hochschule, denn er wusste, dass ihre Ansiedlung nicht nur Arbeitsplätze, prominente Wissenschaftler, Studenten und wirtschaftliche Impulse bringen würde, sondern auch einen nicht zu unterschätzenden Imagegewinn. Auch das Stadtbild wurde von der Hochschule geprägt – nicht nur durch die Bauten, sondern auch durch den Fachbereich Architektur. Seine Professoren und Absolventen leisteten wichtige Beiträge zur Städtebau- und Architekturgeschichte Berlins wie zum Beispiel die TU-Absolventen Axel Schultes und Charlotte Frank, die das Bundeskanzleramt entwarfen.

Welche Vorteile hat der Bezirk durch die TU Berlin?

Die TU Berlin schafft Arbeitsplätze, nicht nur in ihren Instituten, sondern auch durch Ausgründungen von Firmen. Allein die vier großen Unternehmen Teles AG, Inpro GmbH, IAV GmbH und Gedas AG, die im Spreeknie ansässig sind und in der TU Berlin ihre Wurzeln haben, beschäftigen in und über Berlin hinaus zirka 8000 Mitarbeiter. Die Universität ist zudem kulturell und wissenschaftlich attraktiv. Jüngstes Beispiel ist die von der TU Berlin und der Universität der Künste geschaffene neue Universitätsbibliothek im Volkswagen-Haus. Nicht zuletzt tragen diese beiden Universitäten zur Internationalität des Bezirks bei: 6000 ausländische Studenten der TU Berlin und viele Wissenschaftler, die hier arbeiten oder Kongresse besuchen, sorgen für internationalen Austausch. Jährlich kommen allein bis zu zwanzig Delegationen aus China an die TU. Außerdem bringen die rund 30000 Studenten der Universität frisches Leben in den Stadtbezirk, in dem das Durchschnittsalter der Bevölkerung eigentlich ansteigt.

Was erhofft sich der Bezirk in Zukunft von der Universität?

Ich würde mich freuen, wenn die TU Berlin sich noch weiter gegenüber der Stadt und dem Bezirk öffnet. Die Teilnahme an der Langen Nacht der Wissenschaften ist vorbildlich. Ich könnte mir etwa eine engere Zusammenarbeit mit unseren Schulen vorstellen. Aber auch Bildungsangebote für Ältere werden mit dem wachsenden Anteil von Senioren in unserer Gesellschaft immer dringlicher. Ich freue mich auch über die aktive Zusammenarbeit im Rahmen unseres 300-jährigen Jubiläums in Charlottenburg.

Wie möchten Sie die Wissenschaft in Charlottenburg künftig fördern?

Leider haben wir keinerlei finanzielle Möglichkeiten, aber wir wollen verstärkt mit unseren wissenschaftlichen Einrichtungen werben. Auch als Initiator und Moderator von Vernetzungen werden wir aktiv sein und Anstöße geben, um Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft an einen Tisch zu bringen. Das Jubiläum nutzen wir, um Kontakte zu knüpfen und gemeinsame Aktivitäten zu beginnen.

Das Gespräch führte Stefanie Terp.

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