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Wladimir Wapnik.

© Columbia University

Digitale Pioniere (49): Wladimir Wapnik: Maschinen das Lernen beibringen

Wladimir Wapnik lehrte Computer, Muster zu erkennen und vorherzusagen. Seine Arbeit wurde erst nach Fall des Eisernen Vorhangs anerkannt.

Aller Ehren wert
Ob selbst fahrendes Auto oder Webanwendung, beide lernen selbst – anhand von Mustern. Möglich gemacht hat dieses maschinelle Lernen unter anderem Wladimir Wapnik mit der vom ihm entwickelten Stützvektormethode SVM.

Zur Person
SVM steht für „Support Vector Machine“, wobei das „Machine“ nicht wörtlich zu nehmen ist. Vielmehr ist es als Verweis auf die daruntergruppierten Algorithmen zu verstehen, die als eine der Grundlagen des maschinellen Lernens gelten. Die SVM findet Klassen gleichartiger Datenpunkte in großen Datenmengen. Das erlaubt Computern, Muster zu erkennen und vorherzusagen.
Der 1936 in der Sowjetunion geborene Wapnik machte seinen Doktor in Statistik 1964 am Moskauer Institut für Steuerungswissenschaften, das er zuletzt als Direktor leitete. Die Bedeutung seiner Arbeiten wurde erst mit dem Fall des eisernen Vorhangs und nach einer Reise durch die USA 1990 klar. 1991 übersiedelte er. In New Jersey nahm er eine Stelle an den legendären Bell Labs an. Dort verfeinerte der Mathematiker seine Methoden weiter und erfand zusammen mit Kollegen das Prinzip der Support Vector Machine. Für seine Grundlagenarbeit zum Verständnis des maschinellen Lernens wurde Wladimir Wapnik mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er den Alexander-Humboldt-Forschungspreis für seine Lebensleistung sowie die Benjamin Franklin Medaille. Wapnik hält Professuren an der Royal Holloway Universität in London und an der Columbia-Universität in New York.

Gut zu wissen
Noch heute arbeitet Wapnik am maschinellen Lernen. Seit 2014 forscht er beim sozialen Netzwerk Facebook. Ob seine Erkenntnisse schon heute dessen Dienste verfeinern, ist nicht bekannt. Sicher ist allerdings, dass die Startseite jedes Accounts von Algorithmen für jeden Nutzer individuell zusammengestellt wird.

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Jan Rähm

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