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Ivan Sutherland

© Inamori Foundation/p-a/dpa

Digitale Pioniere (68 u. 69): Ivan Sutherland und James Clark: Visuelle Effekthascherei

Computergrafik macht Daten erst ansehnlich - die Unterhaltungsbranche ist ohne sie kaum noch denkbar. Die Grundlagen schufen unter anderem Ivan Sutherland und James Clark.

Aller Ehren wert

Dinos, die Menschen jagen, oder eine explodierende Weltraumstation – täuschend echt sehen fiktionale Filmsequenzen mittlerweile aus. Möglich wird das durch Computergrafik. Aktuell ist sie mal wieder im Gespräch dank Virtual-Reality-Systemen für Smartphones. Die Grundlagen schufen unter anderem Ivan Sutherland und James Clark.

Zur Person

Als „Vater der Computergrafik“ wird Ivan Sutherland (geboren 1938 in Nebraska) oft bezeichnet. Schließlich hat er 1962 als Doktorand am MIT „Sketchpad“ erfunden, ein Programm, das damals eine grafische Revolution war. Damit konnte man interaktiv Geraden und Kreisbögen zeichnen, sie zu Figuren verbinden, diese bewegen, drehen und zoomen. Nach Stationen beim Darpa-Büro für Technologien zur Informationsverarbeitung sowie in Harvard ging Sutherland 1968 an die Universität von Utah. Zugleich gründete er mit seinem Kollegen David Evans die Firma „Evans und Sutherland“, die mit 3-D-Computergrafik die Branche in Aufregung versetzte. Unter anderem mit einem Virtual-Reality-System von 1968, das über eine Kopfhalterung Bildschirme vor die Augen des Nutzers positioniert, wie beim jüngsten Samsung-Smartphone.

James Clark
James Clark

© Getty Images/AFP

Sutherlands Arbeitsgruppen brachten viele Talente hervor, etwa die Gründer von Adobe, Pixar und natürlich von Silicon Graphics – dem Branchenführer der Computergrafik über Jahrzehnte. James Clark (geboren 1944 in Texas) gründete diese Firma 1982, alsbald wurde sie zum Marktführer für Hard- und Software zur Erzeugung von 3-D-Animationen und visuellen Effekten. In den frühen Neunzigern überwarf sich Clark mit der Geschäftsführung und ging. 1994 gründete er mit Marc Andreessen die Firma Netscape. Der Internetboom dieses Jahrzehnts machte ihn zum Milliardär – allerdings einem, der auch großzügig abgibt, um Bildung und Wissenschaft voranzubringen.

Gut zu wissen

Als Ivan Sutherland mal gefragt wurde, „Wie konnten Sie das erste interaktive Computergrafikprogramm, die erste nicht prozedurale Programmiersprache und das erste objektorientierte Softwaresystem in nur einem Jahr entwickeln?“, antwortete er: „Nun, ich wusste ja nicht, dass es schwierig ist.“

Vor 75 Jahren stellte Konrad Zuse den ersten funktionsfähigen Computer Z3 in Berlin vor. Aus diesem Anlass blicken das Zuse-Institut Berlin und der Tagesspiegel am 11. Mai auf einer internationalen Konferenz in die digitale Zukunft: „The Digital Future – 75 Years Zuse Z3 and the Digital Revolution.“  75 Folgen über die wichtigsten Wegbereiter des digitalen Zeitalters zeigen, was bisher geschah. Mehr zur Veranstaltung: www.science-match.info

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