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Konrad Zuse

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Digitale Pioniere (75): Konrad Zuse: Die Zukunft

75 Jahre nach der Vorstellung der legendären Z3: Was sich seitdem getan hat und was noch kommen könnte.

In bisher 74 Folgen berichteten wir über Pioniere des digitalen Zeitalters. Heute beenden wir die Serie mit der Person, mit der wir sie begannen: mit Konrad Zuse (1910–1995), der am 12. Mai 1941 in Berlin mit der Z3 den ersten funktionsfähigen digitalen Computer präsentierte.

Konrad Zuse war ein Visionär. Er verwirklichte die Idee einer binären, programmierbaren Rechenmaschine. Gleichzeitig war er ein Unternehmer, der den ersten kommerziell gehandelten Computer schuf, eine Computerfirma gründete und diese über Jahrzehnte erfolgreich am Markt hielt. Und er baute erste computergestützte Geräte zur Visualisierung und zum Gebrauch in der industriellen Produktion. Er würde auch heute gut nach Berlin passen, als kreativer Wissenschaftler, der trotz schwieriger Umstände Weltbewegendes schafft, und als Entrepreneur in der Digitalwirtschaft.

Aber auch Zuse konnte nicht ahnen, was aus seinem Anfang werden würde. Als Ingenieur wäre er sicher entzückt, in welche Dimensionen die Computertechnik vorstößt. Wir sind auf dem Weg zum Exaflop-Computer. Das sind Rechner, die eine Milliarde Milliarde Rechenoperationen pro Sekunde bewältigen. Zuses Z3 schaffte, nun ja, zwei Flops. Parallel hat die Forschung vergleichbar hohe Effizienzsteigerungen durch kluge Rechenmethoden erzielt. Damit kommt die Simulation der Grundprozesse des Lebens, der Gehirnfunktionen oder des gesamten Klimasystems in Reichweite, mit revolutionären Möglichkeiten (und Risiken) in Medizin und Technik.

Gleichzeitig explodiert die Menge an digitalen Daten. Schon jetzt sind es so viele, dass nur noch lernende Maschinen Strukturen darin finden können. Digitale Geräte erobern den Alltag. Die Mehrheit ist fasziniert. Aber unsere digitale Sicherheit ist gefährdet, Unternehmen und Regierungen können fast alles durchleuchten und heutige Verschlüsselungstechniken werden zukünftigen Quantencomputern nicht standhalten.

Was würde Konrad Zuse dazu sagen? Er würde uns sicher darauf hinweisen, dass der technische Fortschritt nicht aufzuhalten ist. Vielleicht würde er noch weiter gehen. Der Visionär Zuse hatte die Idee vom rechnenden Raum. Das ist die Vorstellung, dass das Universum ein Computer ist, ein einziger großer Rechner, in dem alle physikalischen Größen quantisiert, also digital sind, und dem sich niemand entziehen kann.

Das Zuse-Institut Berlin und der Tagesspiegel blicken aus Anlass des Computerjubiläums am heutigen 11. Mai auf einer internationalen Konferenz in die digitale Zukunft: „The Digital Future – 75 Years Zuse Z3 and the Digital Revolution.“ Alle 75 Folgen über die wichtigsten Wegbereiter des digitalen Zeitalters können Sie hier nachlesen Mehr zur Veranstaltung: www.science-match.info

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