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Das Bild zeigt ein Ebola-Virus.

© dpa

Ebola-Epidemie in Guinea: „Ärzte ohne Grenzen“ baut Isolierstationen auf

Das Ebola-Virus breitet sich im westafrikanischen Guinea aus, die Epidemie forderte bereits 59 Todesopfer. Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" startete am Wochenende einen Notfalleinsatz.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat am Wochenende einen Notfalleinsatz in der südlichen Region des westafrikanischen Guinea gestartet. „Wir richten eine Isolationsstation in Guéckédou ein“, sagte die MSF-Ärztin Esther Sterk. 24 Ärzte, Pflegekräfte und Spezialisten für Hygiene und Abwasser seien bereits vor Ort; dieses Team werde jetzt verstärkt. Eine weitere Isolierstation solle in der Stadt Macenta entstehen. Auch Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) reisten ins Gebiet, um die Fälle zu untersuchen. Nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) vom Sonntag gibt es inzwischen auch in Conakry, der Hauptstadt Guineas, Fälle der hochansteckenden Krankheit.

Die ersten Fälle waren vor sechs Wochen aufgetreten. Die Betroffenen litten an Durchfall, Erbrechen und Blutungen. Experten in Guinea konnten zunächst die genaue Krankheit nicht identifizieren. Die Behörden schickten deshalb Proben an Spezialisten im französischen Lyon. Die ersten Ergebnisse von dort seien am Freitag eingetroffen und belegten „Ebola als Ursache des Ausbruchs“, sagte Sakoba Keita, vom guineischen Gesundheitsministerium. Drei von zwölf Proben seien als Ebola bestätigt worden, hieß es. Den Behörden zufolge hat der Ausbruch ein epidemisches Ausmaß angenommen.

Keita sprach zunächst von „49 Fällen mit 34 Toten“ in vier Verwaltungsbezirken. Später sagte der Beamte, es seien weitere 25 Todesopfer registriert worden. Es gebe seit dem 9. Februar 80 Fälle mit 59 Toten. Die Behörden vor Ort seien „überfordert“ mit der Epidemie, sagte Keita. Es würden alle erdenklichen Mittel eingesetzt, um gemeinsam mit internationalen Organisationen gegen die Krankheit zu kämpfen. „Es ist schwierig. Aber wir werden es schaffen.“

In den betroffenen Regionen versucht Ärzte ohne Grenzen auch, Menschen zu finden, die Kontakt zu den Infizierten hatten. „Das ist wichtig, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern“, sagte Esther Sterk. Von Belgien und Frankreich aus wollte die Organisation 33 Tonnen Material einfliegen lassen. Im Nachbarland Liberia wuchs indessen die Sorge nach einer Ausbreitung der Krankheit über die Grenze. Ein Arzt in der Hauptstadt Monrovia sagte, dies sei sehr wahrscheinlich, denn 80 Prozent der Waren auf dem liberianischen Markt kämen aus Guinea.

Das Ebola-Virus tritt bislang nur in Afrika auf. Es wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen, Infizierte leiden an inneren Blutungen und Austrocknung. In 25 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) tödlich, die Sterblichkeit ist dabei abhängig vom Erregerstrang. Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.

Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde. Seitdem gab es laut WHO rund 15 Epidemien in Afrika mit insgesamt mehr als 1300 Toten. Bei einer großen Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo waren im November 2012 nach Regierungsangaben 62 Menschen infiziert worden, 34 von ihnen starben. AFP/dpaVOA BERICHT]

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