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Wissen: Ein Schritt nach Istanbul Deutsch-Türkische Uni

hat 22 Partnerinnen

Die geplante Deutsch-Türkische Universität (DTU) in Istanbul wird von 22 deutschen Hochschulen unterstützt. Das teilte das Bundesbildungsministerium mit. Das Konsortium soll sich mit den türkischen Projektpartnern um die akademische Ausgestaltung sowie um Einzelheiten der Gründung, um den Betrieb und um Fragen der Finanzierung kümmern. Den deutschen Anteil an der Finanzierung trägt das Bundesbildungsministerium. Zuletzt ging das Ministerium von 3,5 Millionen Euro jährlich aus.

Die 22 Hochschulen des Konsortiums sind bereit, die Federführung für je eine Fakultät und für das Fremdsprachenzentrum der DTU zu übernehmen. Unter den Hochschulen sind sechs Universitäten: die TU Berlin, die FU Berlin, die Universität Potsdam, die Universität Heidelberg, die Universität zu Köln in Kooperation mit der Universität Münster und die Universität Bielefeld. Weitere Hochschulen haben ihr Interesse an der Zusammenarbeit bekundet. Die Mitglieder des Konsortiums verpflichten sich, beim Aufbau der Forschung und dem Betrieb von Studiengängen an der DTU mitzuwirken. Die Absolventen sollen einen gemeinsamen Abschluss der DTU oder einen Doppel-Abschluss bekommen können. Die Universität soll voraussichtlich im kommenden Wintersemester starten und mittelfristig bis zu 5000 Studenten aufnehmen. Fünf Fakultäten sind geplant: Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Rechts- und Geisteswissenschaften. Unterrichtssprache ist Deutsch.

Die DTU knüpfe an die traditionell enge Zusammenarbeit in Bildung und Forschung zwischen Deutschland und der Türkei an, teilte das Bundesbildungsministerium mit. Die neue Hochschule ziele auf den wachsenden Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in der Türkei. Die türkische Wirtschaft wachse dynamisch. Außerdem zähle Deutschland zu den wichtigsten Handelspartnern der Türkei. Deshalb hofft die Bundesregierung, dass sich neben den universitären Partnern auch private Stiftungen und Wirtschaftsunternehmen an der Planung beteiligen werden.

Vom Bundesbildungsministerium finanziert werden die Dozenten und Lektoren, die Entwicklung von Lehrplänen, Material für den Aufbau eines Sprachlernzentrums, Zuschüsse zu Ortsgehältern, Stipendien sowie Fortbildungsmaßnahmen. Die türkische Seite soll Gelände, Gebäude und Infrastruktur bereitstellen und die laufenden Kosten tragen. Verantwortlich für die Koordinierung ist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD).

Im Mai vergangenen Jahres hatte Bundesforschungsministerin Schavan gemeinsam mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und dem türkischen Außenminister Ali Babacan die „Vereinbarung über die Gründung einer deutsch-türkischen Universität (DTU) in der Türkei“ unterzeichnet. Der Plan zu einer Deutsch-Türkischen Uni wurde schon in den neunziger Jahren von der Regierung Kohl gefasst, konnte damals aber nicht realisiert werden, offenbar vor allem aus finanziellen Gründen. akü

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