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Eliteuniversitäten: MPG-Chef fordert mehr Geld für Unis

Deutschland kann sich nur drei Eliteunis leisten - Das zumindest meint Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Eine Verschmelzung seiner Institute mit Universitäten lehnt er ab.

Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), ist der Meinung, Deutschland könne sich höchstens drei bis vier Eliteuniversitäten leisten. Generell müssten die Länder ihre Aufwendungen für Hochschulen deutlich steigern, sagte Gruss der „Zeit“: „Wenn die Länder ihre Kulturhoheit ernst nehmen, müssen sie ihre Universitäten wesentlich besser ausstatten – zumindest die besten unter ihnen.“

Eine Verschmelzung der Max-Planck-Institute mit Universitäten lehnt Gruss ab. Der Vorteil der MPG sei, dass sie sich unabhängig von einem festen Ausbildungsprogramm bewege. Deswegen sichere die MPG „die Flexibilität des deutschen Wissenschaftssystems“ und liefere „Anregungen für Entwicklungen an den Universitäten“. Als Beispiel nannte Gruss die Gründung des MPG-Instituts für Altersforschung in Köln, das eng mit der Universität zusammenarbeite. Gute Versuche, „die Stärken der Universitäten zu identifizieren und auszubauen“ seien auch das Max Planck Graduate Center in Mainz und die in Berlin geplante „Superstiftung“.

MPG will ihre Aktivitäten im Ausland weiter stärken

Gruss kündigte an, die MPG werde ihre Aktivitäten im Ausland weiter stärken. Es gebe weit fortgeschrittene Gespräche mit Luxemburg über ein Max-Planck-Institut für Rechtswissenschaften sowie „eine Reihe von weiteren Angeboten“. Vorbild sei dabei auch das gerade gegründete Institut für Biowissenschaften auf dem Campus der Florida Atlantic University (FAU), das ausschließlich vom Staat Florida finanziert wird.

Gruss kritisierte das deutsche Besoldungsrecht. In anderen Ländern bekämen Wissenschaftler auf ihr Gehalt Zuschüsse, etwa für die Privatschulen oder die Studiengebühren der Kinder. „Warum sollte ein Amerikaner, den wir als Direktor gewinnen wollen, auf die Übernahme der Studiengebühren für seine Kinder verzichten?“ sagte Gruss. Die MPG sei auf „Mäzenatentum“ angewiesen.

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