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Elitewettbewerb: Wissenschaftsrat will auch die Verlierer stärken

Peter Strohschneider, der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, fordert, auch diejenigen Universitäten zu stärken, die im Elitewettbewerb gescheitert sind. Qualitätsprobleme in der Lehre würden mit der Exzellenzinitiative nicht gelöst.

Dem Tagesspiegel sagte Strohschneider im Interview: "Die Exzellenzinitiative hat in der Forschung eine erfreuliche Dynamik in Gang gesetzt. Sie macht Leistungsunterschiede sichtbar, an bestimmten Stellen werden diese auch verschärft." Das sei politisch so gewollt. "Genauso wichtig ist es aber, die Leistungsfähigkeit auch der anderen Hochschulen zu stärken." Qualitätsprobleme in der Lehre würden mit der Exzellenzinitiative nicht gelöst.

Sollte der Exzellenzwettbewerb von Bund und Ländern wiederholt werden, könne man darüber nachdenken, ob auch "Konzepte für gute Lehre" zum Kriterium bei der Ausschreibung werden, sagte Strohschneider. Auch könne man bei einer möglichen Neuauflage des Wettbewerbs darüber nachdenken, "die Koppelung der Förderlinien zeitlich oder inhaltlich anders zu gestalten".

Im Elitewettbewerb von Bund und Ländern, dessen zweiter Durchgang am Freitag in Bonn entschieden wird, könnten Universitäten sich um Gradiertenschulen und große interdisziplinäre Forschungsprojekte ("Cluster") bewerben. Erfolg dabei ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung bei den "Zukunftskonzepten", mit der der eigentliche Elitestatus errungen wird.

Bund und Länder finanzieren die Exzellenzinitiative mit 1,9 Milliarden Euro über fünf Jahre. Tsp

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