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Wissen: England kürzt bei fremden Sprachen

Die fremdsprachlichen Institute an britischen Unis sind in ihrer Existenz bedroht. Mehr als 40 Prozent der Einrichtungen könnten in den kommenden Jahren schließen.

Die fremdsprachlichen Institute an britischen Unis sind in ihrer Existenz bedroht. Mehr als 40 Prozent der Einrichtungen könnten in den kommenden Jahren schließen. Das berichtet der „Guardian“, der sich auf ein Gutachten des Romanistik-Professors Mike Kelly beruft, der früher das Bildungsministerium beraten hat. Schon in der Schule würden immer weniger Jugendliche Fremdsprachen bis hin zu „A-Level-Kursen“ nehmen, was dem Abitur vergleichbar ist. Das resultiere in sinkenden Erstsemesterzahlen. Allein von 2012 auf 2013 sei die Zahl der Studienanfänger in einer Fremdsprache um 13 Prozent gesunken. Insgesamt sinke die Popularität der Geisteswissenschaften. Das wird auch auf die hohen Studiengebühren zurückgeführt. Studierende wählten Fächer, die vermeintlich sicher für den Arbeitsmarkt sind.

Schon seit dem Jahr 2000 sei die Zahl der britischen Hochschulen, die Abschlüsse in einer Fremdsprache anbieten, von 105 auf heute 62 gesunken, heißt es. Künftig könnte es in weiten Teilen des Landes überhaupt keine Hochschule mehr mit fremdsprachlichen Instituten geben. Dadurch sei auch ein Mangel an Fremdsprachenlehrern für Schulen absehbar. Für die Fächer Deutsch und Französisch sei die Zahl geeigneter Lehrer-Kandidaten seit 1996 bereits um 50 Prozent gesunken. Die Regierung fürchtet auch, nicht mehr genügend sprachversierte Anwärter für den diplomatischen Dienst rekrutieren zu können. tiw

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