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Expertise zu Studiengebühren: Wirtschaftsinstitut: Beiträge fördern Gerechtigkeit

Studiengebühren sind nicht sozial ungerecht, sie bergen sogar Potenzial für mehr soziale Gerechtigkeit, gerade für Kinder aus nicht akademisch gebildetem Elternhaus – das ist das Fazit eines Papiers des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

Die Autorin der Studie, Christiane Konegen-Grenier, stützt sich in ihrem 29-seitigen „Debattenbeitrag“ mit dem Titel „Sind Studiengebühren ungerecht?“ auf eine Reihe schon bestehender Untersuchungen. So hätten die inzwischen bundesweit abgeschafften Gebühren nachweislich die Qualität der Lehre und die Ausstattung der Hochschulen verbessert. Auf eine gute Betreuung seien aber gerade Studierende angewiesen, deren Eltern nicht studiert haben. Nach dem Wegfall der Gebühren würden die Länder den Hochschulen zwar künftig Kompensationsmittel in Höhe von jährlich 865 Millionen Euro zuweisen. Doch diese staatlichen Mittel würden den Studierenden aus finanzschwachen Elternhäusern mehr nutzen, würden sie eingesetzt, um das Bafög aufzustocken. Dann müssten diese Studierenden neben dem Studium nicht jobben, schreibt Konegen-Grenier.

Höhere Studiengebühren würden es Deutschland auch erlauben, sein im OECD-Vergleich gegenüber dem Hochschulsektor vom Staat unterfinanziertes Kita- und Schulsystem besser auszustatten. Auch diese Maßnahme käme bildungsfernen Kindern am stärksten zugute, erklärt die Autorin.

Studiengebühren würden auch dazu beitragen, die finanziellen Lasten des Hochschulwesens „verursachergerecht“ zu verteilen. Es gebe klare Hinweise darauf, dass Nicht-Akademiker einen großen Teil des bestehenden Netto-Vorteils der Akademiker über ihre Steuern bezahlen.

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