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Muskelprotz. So könnten die Saurier ausgesehen haben.

© Abb.: Chuang Zhao/npg/dpa

Farbenfroher Dino: Saurier trug Knochenkamm und bunte Federn

Beim Bau eines Bahnhofs in China wird ein Fossil entdeckt. Es stammt von einem skurrilen Saurier: er war etwa Gans-groß und hatte wohl recht muskulöse Beine. Doch was er fraß, bleibt weiter unklar.

Eine Gruppe vogelartiger Saurier hat farbenprächtigen Zuwachs bekommen: Chinesische Forscher entdeckten gut erhaltene Überreste eines gefiederten Dinosauriers in der Provinz Jiangxi im Süden des Landes. Die neue Art ähnele am ehesten der Gruppe der Oviraptorosauria, schreibt das Team in den „Scientific Reports“. Dies waren gefiederte, aber flugunfähige Dinos aus der Kreidezeit (vor 145 bis 66 Millionen Jahren), deren Fossilien vor allem in Ostasien und Nordamerika gefunden wurden. Ihre Vertreter reichen von Exemplaren in der Größe von Truthähnen bis hin zu acht Meter langen Sauriern. Ihre proportional eher kleinen Schädel hatten oft einen zahnlosen Schnabel, manche einen Knochenkamm auf dem Haupt.

Auch das nun entdeckte Exemplar verfügt über den auffälligen Auswuchs auf seinem Schädel. Es war etwa Gans-groß und hatte vermutlich muskulöse Beine, wie die Forscher in einer Illustration deutlich machen. Insgesamt wirkt der Oviraptoride wie ein bizarrer Mix aus Ur-Vogel und Raubsaurier. Die Paläontologen um Junchang Lü von der Chinesischen Akademie der Geowissenschaften nannten ihn „Huanansaurus ganzhouensis“.

Der Name "Eierdieb" geht auf einen Irrtum zurück

Nahezu der komplette Schädel, sieben Halswirbel, Teile der beiden Flügelarme sowie der Beine wurden bei Erdarbeiten für einen neuen Bahnhof in der südchinesischen Stadt Ganzhou gefunden. Den Wissenschaftlern zufolge verfügt das Fossil über genügend Merkmale, die es rechtfertigen, von einer neuen Art zu sprechen.

Unklar ist weiterhin, ob die vogelähnlichen Oviraptorosauria Alles- oder Pflanzenfresser waren. Lange Zeit ging man davon aus, dass es Eierdiebe sind, woraus sich auch der lateinische Name der Oviraptorosauria erklärt. Ursache für diesen Irrtum war der Fundort des ersten Mitglieds der Gruppe, der sich unmittelbar neben einer Anhäufung fossiler Eier befand. Daraus wurde geschlossen, dass der Saurier seinen Schnabel nutzte, um die Eier anderer Tiere zu knacken. Tatsächlich aber handelte es sich bei dem versteinerten Gelege um Eier mit den Embryonen kleiner Oviraptorosauria. (dpa)

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