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Besonders im Sommer und beim Sport sollte man viel trinken – am besten Wasser.

© imago/Chromorange

Reine Formsache Folge 6: Wasser ist die erste Wahl

Wasser trinken muss sein – am besten 1,5 Liter pro Tag. Und was ist mit aromatisierten Sorten? Echte Frucht ist besser, sagt die Biologin.

Nicht nur, wer viel Sport macht, sollte auch ausreichend trinken. Die erste Wahl ist: Wasser. „Jeden Tag verliert der Körper durchs Schwitzen, aber auch durch die Ausscheidung und sogar die Atmung Wasser. Und diese verlorene Flüssigkeit muss wieder zugeführt werden“, sagt Gisela Olias, Pressereferentin des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke. Schon klar, aber immer nur Wasser? Muss nicht sein, sagt Olias. Auch ungesüßte Früchte- oder Kräutertees, Wasser mit Fruchtgeschmack oder auch frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte seien okay. Letzere sind aber schon so etwas wie eine kleine Zwischenmahlzeit.

Aber wieso selber aufbrühen oder auspressen, die Auswahl an „gesunden“ Getränken in den Supermärkten ist doch riesig. Smoothies, zuckerfreie Limonaden, Mineralwasser mit Fruchtgeschmack, fertige Saftschorlen . . . Ein genauer Blick aufs Etikett lohnt sich. „Selbst ungesüßte Obstsäfte enthalten schon eine Menge Fruchtzucker. Außerdem werden Getränken oft Süßstoffe beigefügt“, sagt die Charlottenburger Heilpraktikerin Lotta Herrgesell. Da sei es auf alle Fälle besser, sich seine Obst- und Gemüsesäfte selber herzustellen oder sie verdünnt als Schorle zu trinken.

„Auf teure, aromatisierte Wasser aus dem Supermarkt braucht man nicht zurückzugreifen“, sagt die Biologin Gisela Olias. Zumal der Fruchtgeschmack, wie ein Qualitätstest der Stiftung Warentest von 25 aromatisierten Mineralwassern gezeigt habe, meist nicht von echten Früchten, sondern von zugesetzten Aromen stamme. Wem pures Wasser auf Dauer zu fad ist, kann ja einen Spritzer Zitrone dazugeben – oder gleich ein paar Scheiben Früchtchen schwimmen lassen. Der Handel bietet inzwischen Wasserkaraffen und Trinkflaschen mit Einsätzen an, die mit Gemüse, Kräutern oder Obst – Gurkenscheiben, Basilikum, Ingwer, Minze, Zitrone, Johannisbeeren – gefüllt werden können. Sieht hübsch aus und animiert Trinkmuffel zuzugreifen.

Bleibt die frage: Wasser mit oder ohne Kohlensäure? Heilpraktikerin Lotta Herrgesell empfiehlt stilles Wasser, weil Sprudelwasser im Körper sauer verstoffwechselt werde. Gisela Olias hält prickelndes Mineralwasser für unproblematisch. Es habe gewisse Vorteile: „Es verkeimt nicht so schnell und durch den Sprudel hat es sogar eine kleine zahnreinigende Wirkung.“

Wie viel man pro Tag trinken sollte, hängt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) vom Alter, dem Essen und den Lebensbedingungen ab. Für einen Erwachsenen werden 1,5 Liter pro Tag empfohlen. „Man verstoffwechselt jeden Tag etwa die Menge, die zum Trinken empfohlen wird“, sagt Lotta Herrgesell. Da sind große Hitze, besonders protein- oder salzreiches Essen und Sport noch nicht eingerechnet. „Deshalb gilt: Je aktiver wir sind, desto mehr Flüssigkeit benötigen wir.“ Ausnahme: Wer an Herz- oder Nierenkrankheiten leidet, sollte die Trinkmenge mit dem Arzt absprechen.

Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke: www.dife.de
Heilpraxis: www.lottaherrgesell.de

Alle Teile der Tagesspiegel-Serie "Reine Formsache" finden Sie hier.

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