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Forschung: Max-Planck-Gesellschaft: Weiter mit Unis promovieren

Mainzer Modell soll ausgeweitet werden

Das vor seinem Start überaus umstrittene gemeinsame Graduiertenzentrum der Max-Planck-Gesellschaft und der Universität Mainz sieht sich weiter als Modell für die Zukunft der Promotion. Die Ausbildung der Doktoranden sei „einzigartig und innovativ“, hieß es jetzt ein halbes Jahr nach Start des Zentrums mit zunächst 22 Doktoranden. Das ursprüngliche Konzept des Max Planck Graduate Center (MPGC) hatte Proteste von Hochschulen und Professorenverbänden ausgelöst, weil es erstmals ein eigenständiges Promotionsrecht für eine nicht-universitäre Einrichtung vorsah. Die Unis wollen aber ihr alleiniges Recht, einen Doktorgrad zu verleihen, gewahrt wissen. Der Konflikt war mit einer rechtlichen Klarstellung beigelegt worden: Demnach verleiht weiter die Universität Mainz die Titel, auf der Doktorurkunde erscheint zusätzlich das Logo der Max-Planck-Gesellschaft.

Diese „eindeutige rechtliche Regelung“ schiebe der Aushöhlung des Promotionsrechtes einen Riegel vor, wiederholte das MPGC jetzt in seiner Startbilanz. Zugleich betonte das Zentrum aber, das Modell setze „neue Maßstäbe in Sachen Promotion“. Der Mainzer Uni-Präsident Georg Krausch sagte: „Mit diesem Graduate Center erreichen wir eine neue Qualität der Kooperation in Forschung und Graduiertenausbildung.“ Das dürfte auch daran liegen, dass die damalige Konfliktlösung zwar den alten rechtlichen Rahmen bewahrte, in der Praxis aber das neue Konzept weitgehend unverändert blieb: Im paritätisch besetzten Promotionsausschuss sind die Max-Planck-Forscher gleichberechtigt an den Entscheidungen beteiligt.

Nach einem Memorandum der Hochschulrektorenkonferenz sollen die Mainzer Promotionsregeln als Vorbild für weitere Standorte dienen. Das MPGC fordert von den Bewerbern besonders gute Noten, zudem müssen sie ihre Arbeit in mindestens zwei Fächern verfassen. Dafür verspricht die MPGC eine strukturierte Promotion mit stets zwei Betreuern sowie weiteren Mentoren. Die Einrichtung umfasst vier Fachbereiche der Universität Mainz und die beiden Max-Planck-Institute für Chemie und Polymerforschung. Frank van Bebber

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