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Alter Knochen. Das Fossil des amphibischen Ichthyosauriers Cartorhynchus lenticarpus. Es wurde im Osten Chinas entdeckt.

© Ryosuke Motani

Früher Meeressaurier entdeckt: Auf halbem Weg zwischen Land und Meer

Dieser Räuber war einer der ersten Saurier, die im Wasser lebten. Forscher sind verblüfft, dass er bereits kurz nach einem katastrophalen Massenaussterben seine Nische gefunden hatte.

Das Fossil eines amphibischen Ichthyosauriers haben Forscher in China in der Provinz Anhui entdeckt. Ichthyosaurier, auch als Fischsaurier bezeichnet, ähnelten Delfinen und waren vollständig an das Leben im Wasser angepasst. Das Tier namens Cartorhynchus lenticarpus, von dem Ryosuke Motani und Kollegen im Fachmagazin „Nature“ berichten, ist eine frühe Form und ist nach Ansicht der Wissenschaftler das Bindeglied zwischen seinen an Land lebenden Vorfahren und den reinen Wasserbewohnern, die später durch die Meere jagten.

Das Fossil ist gut 20 Zentimeter lang, das gesamte Tier war vermutlich etwa 40 Zentimeter groß, schreiben die Forscher. Sie sind sich sicher, dass es ein ausgewachsener Vertreter einer neuen Art ist und nicht das Jungtier einer bereits bekannten Spezies. Cartorhynchus hat - im Vergleich zu den meisten Ichthyosauriern - ungewöhnlich große und biegsame Flossen. Damit konnte sich das Urtier vermutlich wie eine Robbe auch an Land bewegen. Auch die lange delfinartige Schnauze der Meeressaurier ist noch nicht entwickelt. Stattdessen hat das Fossil eine kurze Nase, wie sie von Reptilien an Land bekannt sind.

Zwischen Land und Meer. Künstlerische Darstellung des frühen Ichthyosaurier, der vor etwa 248 Millionen Jahren lebte.
Zwischen Land und Meer. Künstlerische Darstellung des frühen Ichthyosaurier, der vor etwa 248 Millionen Jahren lebte.

© Abb.: Stefano Broccoli

Das Fossil ist nach Angaben der Wissenschaftler etwa 248 Millionen Jahre alt und stammt aus der Zeit der Unteren Trias. Das ist bemerkenswert, denn vier Millionen Jahre zuvor gab es das größte Massenaussterben der Erdgeschichte. Offenbar erholte sich die Natur zügig, so dass auch höhere Räuber wie jene Ichthyosaurier ihr Auskommen fanden, meint Motani von Universität von Kalifornien in Davis.

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