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Studieren in Dänemark. Das Bewerbungsverfahren ist nicht besonders aufwendig.

© Carsten Rehder/dpa

Gastbeitrag: Studiert in Dänemark!

Wer zu schwache Abi-Noten für deutsche Unis hat, findet hier eine gute Alternative, findet der Student Robert Röper. Hier sein Bericht

Kurz vor meinem Abitur fragte ich mich: Wie geht es jetzt weiter? Wegen meiner Noten würde ich nur begrenzte Chancen haben, in Deutschland zu studieren. Glücklicherweise bekam ich den entscheidenden Tipp: Warum studierst du nicht in Dänemark?

Als ich mir den Gedanken durch den Kopf gingen ließ, klang alles viel zu gut, um wahr zu sein: keine Gebühren, der Unterricht ausschließlich in Englisch und alle Themen werden praxisorientierter als in deutschen „Durchschnitts-Unis“ behandelt. Zudem war mein Englisch in der Schule nicht das beste, und so ist es sinnvoll, dass ich es durch den täglichen Gebrauch über die nächsten drei Jahre verbessern werde.

Der Bewerbungsprozess war erstaunlich einfach: Nahezu alle Informationen findet man im Internet auf der Homepage, dabei hat fast jede dänische Uni ihre Seite auch ins Englische übersetzt. Sobald eine engere Auswahl an Universitäten und Studiengängen entschieden ist, registriert man sich bei Optagelse (www.optagelse.dk), lädt hier Lebenslauf, Bewerbung und Abitur hoch und wählt im nächsten Schritt per Klick die Universitäten und Studiengänge aus, für die man sich bewirbt. Der einzige Haken: Das Hochladen für einen Start zum Wintersemester (Start August) muss bis zum 15. März erfolgen. Das Abitur konnte ich ohne Probleme im Juli nachreichen, da ich es vorab via E-Mail angekündigt und stattdessen meine letzten drei Zeugnisse hochgeladen hatte.

Eine Wohnung war schnell gefunden

Die Zusage für das Marketing Management Studium am VIA University College Horsens erreichte mich innerhalb eines Monats, unter der Voraussetzung, dass ich mein Abitur bestehe und einen Englisch-Test absolviere. Ich entschied mich gegen einen teuren TOEFL-Test und dafür, direkt an der Universität einen 45-minütigen Test zu absolvieren. Dieser Test prüft, ob ein Student dem Unterricht folgen kann.

Robert Röper studiert Management in Dänemark.
Robert Röper studiert Management in Dänemark.

© privat

Eine Wohnung war schnell gefunden, da Universitäten in Dänemark meist Studentenwohnheime/ Wohnungen auf oder in der Nähe des Campus anbieten. Ich teile mir eine Wohnung mit einem Italiener, der einen fürchterlichen Musikgeschmack hat. Jeder von uns hat ein privates Schlafzimmer mit einer Größe von 12 Quadratmetern. Dafür zahle ich 465 Euro inklusive Nebenkosten. Das ist sehr günstig, gerade im Vergleich zu Kopenhagen oder Aarhus.

Der erste Tag gestaltete sich sehr lustig, da sich die Professoren persönlich vorstellten, anstatt lange über das System der Universität zu sprechen. Studenten aus dem dritten Semester unternahmen mit uns Aktionen, damit wir uns alle kennenlernen. Da ich alleine nach Dänemark gekommen bin, war mir dies sehr recht, weil man sich doch zuerst etwas verloren fühlt, wenn man sich nicht mal in seiner Muttersprache verständigen kann. Ich habe sofort Anschluss und mittlerweile schon richtige Freunde gefunden.

Die meisten Dänen sprechen sehr gut Englisch

Glücklicherweise habe ich nach kurzer Zeit auch einen Job bei einem Online-Versandhandel gefunden. Die Kollegen sind wie eine zweite Familie. Die meisten Dänen sprechen sehr gut Englisch. Unabhängig davon empfiehlt es sich, Dänisch zu lernen, vor allem weil ein kostenloser Dänischkurs vom Staat angeboten wird.

Auch wenn ich erst seit einem halben Jahr in Dänemark lebe, fühle ich mich hier schon richtig zu Hause – sehr zum Leidwesen meiner Mutter, die mich jetzt weniger sieht. Ich kann jedem nur empfehlen, in Dänemark zu studieren. Viele meiner Freunde in Deutschland wussten leider nichts über diese Möglichkeit und entschieden sich wegen ihrer schwachen Noten für eine Ausbildung. Manche bereuen das jetzt, wenn ich über mein Leben berichte. - Robert Röper studiert International Sales and Marketing Management am VIA University College Horsens

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