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GAVI: Allianz fürs Impfen

Die Global Alliance for Vaccines and Immunization will helfen, die Gesundheitsversorgung in den ärmsten Ländern der Welt zu verbessern und die Kindersterblichkeitsrate zu senken. Wer steckt dahinter?

Die Bilanz kann sich sehen lassen: In den ersten zehn Jahren ihrer Arbeit hat die Global Alliance for Vaccines and Immunization (Gavi) die Impfung von 288 Millionen Kindern finanziert und damit vermutlich über fünf Millionen Todesfälle verhindert bei Kindern unter fünf Jahren. Gavi wurde im Jahr 2000 als weltweite öffentlich-private Partnerschaft gegründet. Mit im Boot sind WHO, Unicef, die Regierungen von Entwicklungs- und Industrieländern – seit kurzer Zeit auch die der Bundesrepublik –, aber auch die Weltbank, die Gates-Stiftung und verschiedene Impfstoffhersteller. Ziel ist die lebensrettende frühzeitige Impfung von Kindern in armen Ländern.

Gavi fördert Länder, deren durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 2003 unter 1000 US-Dollar lag. Derzeit erfüllen 72 Länder dieses Kriterium und können sich um Unterstützung von Projekten bewerben. Länder mit einem Pro-Kopf-Einkommen von bis zu 1500 Dollar können gefördert werden, wenn dort schon mindestens 70 Prozent der Kinder den Dreifachschutz gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten vorweisen können. Zwei Drittel der unterstützten Länder tragen einen Teil der Kosten für die Impfstoffe selbst.

Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ unterstützt Gavi zwar, mahnt aber auch eine klarere Rollenverteilung in der Zusammenarbeit mit den Herstellern von Impfstoffen an. „Es ist nicht akzeptabel, dass die Pharmaindustrie als Hauptauftragnehmer von Gavi selbst im Verwaltungsrat sitzt“, heißt es in einem offenen Brief.

Bei Interessenkonflikten werde das betreffende Vorstandsmitglied von der Entscheidungsfindung ausgeschlossen, heißt es bei Gavi. „Wir arbeiten mit der Industrie zusammen, da wir sie als Partner benötigen, um einen gerechten Zugang zu Impfungen weltweit zu erreichen“, sagt Joelle Tanguy von Gavi. Einige Preise sind nach Auskunft der Allianz inzwischen deutlich gesunken, etwa für den wichtigen Fünffachimpfstoff. Durch die steigende Nachfrage entstehe für Hersteller von Impfstoffen außerdem ein Anreiz, ihre Produkte an die Bedürfnisse armer Länder anzupassen. aml

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