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Gedankenexperiment: Ein Zombie philosophiert

Nicht nur in Filmen, Fernsehserien und Computerspielen sind Zombies in Mode. Auch in der Philosophie sind die seelenlosen Untoten eine feste Größe.

Zumindest seit der australische Philosoph David Chalmers sie in einem originellen Gedankenexperiment zum Leben erweckte. Chalmers’ Zombies gleichen Lebenden aufs Haar und verhalten sich auch wie diese, haben jedoch kein Bewusstsein. Eine Welt mit solchen „bewusstlosen“ Wesen ist für Chalmers logisch denkbar, und er verwendet diese Idee als Argument gegen den Materialismus und Physikalismus. Dieser behauptet, auch die Seele sei vollständig physikalisch erklärbar.

Mit einem ausgeklügelten Argument versucht Chalmers, ihn zu widerlegen. Stark vereinfacht: Wenn eine bewusstlose Zombie-Welt denkbar ist, dann ist der Physikalismus falsch. Denn in dessen Welt existiert bekanntlich das Bewusstsein (wenn auch nur als Produkt der Physik). Kritiker werfen Chalmers vor, dass eine Zombie-Welt zwar denkbar, aber nicht wahrscheinlich sei. Eine solche Idee könne nicht die Realität widerlegen. Zudem sei in einer Welt, in der der Physikalismus wahr ist, auch das Bewusstsein Teil dieser Wahrheit und nicht auszublenden. In einer physikalisch plausiblen Welt gebe es daher keine seelenlosen Zombies. Chalmers trägt’s mit Fassung und singt bei Meetings gern den „Zombie Blues“.

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