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Feuerball. 2013 explodierte ein kosmischer Brocken über der russischen Stadt Tscheljabinsk. Rund tausend Menschen wurden verletzt.

© dpa

Gefahr aus dem All: Kollisionen mit Asteroiden sind häufiger als gedacht

Seit dem Jahr 2000 gab es mindestens 26 große Treffer, berichtet eine private Stiftung. Sie will jetzt ein Frühwarnsystem starten.

Die Erde ist seit der Jahrtausendwende nach Angaben einer privaten Stiftung von mindestens 26 großen Asteroiden getroffen worden. Die kosmischen Bomben hätten eine Sprengkraft zwischen einer und 600 Kilotonnen TNT gehabt und damit im Bereich von Atombomben gelegen, berichtete die Stiftung B612, die nach dem Heimat-Asteroiden der Romanfigur „Der kleine Prinz“ benannt und von dem US-Astronauten Ed Lu mitgegründet wurde.

Die meisten kosmischen Geschosse explodierten allerdings zu weit oben in der Atmosphäre, um große Schäden anzurichten, teilen die Experten mit. Sie stützen sich auf Messungen des Atomteststopp-Überwachungsnetzwerks. Der Asteroid, der 2013 über der Stadt Tscheljabinsk niederging, habe eine Sprengkraft von 600 Kilotonnen TNT gehabt – 40 Mal mehr als die Hiroshimabombe. Die Vereinten Nationen hatten daraufhin die Einrichtung einer internationalen Asteroiden-Warngruppe beschlossen.

Die Stiftung will nun ein privat finanziertes Infrarotteleskop im All stationieren. Es soll potenziell gefährliche Geschosse Jahre im Voraus erspähen, so dass Zeit für Abwehrmaßnahmen bleibt. Das Teleskop namens „Sentinel“ (Wache) soll 2018 ins All geschossen werden und bereits im ersten Jahr mehr als 200 000 Asteroiden aufspüren. Dazu soll es nach der Wärmesignatur der Asteroiden spähen, die leichter zu entdecken sei als das nur schwach reflektierte Sonnenlicht von den meist sehr dunklen Himmelskörpern. (dpa)

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