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Gentechnik: Kritik an "Genmais"-Studie

Während in Frankreich überlegt wird, ob man "Genmais" aufgrund einer neuen Studie verbieten sollte, weisen Forscher übereinstimmend auf Ungereimtheiten hin.

Die „Genmais“-Studie des umstrittenen französischen Gentechnik-Gegners Gilles-Eric Séralini von der Universität von Caen ist bei Forschern auf scharfe Kritik gestoßen. Séralini hatte 200 Ratten über zwei Jahre mit Mais gefüttert, der entweder gentechnisch verändert oder konventionell hergestellt war. In einigen Fällen war der Mais mit dem Herbizid „Roundup“ besprüht worden oder „Roundup“ wurde dem Trinkwasser zugefügt. Laut der im Fachblatt „Food and Chemical Toxicology“ veröffentlichten Studie hatten Ratten, die „Genmais“ oder „Roundup“ zu sich nahmen, ein erhöhtes Risiko für Tumoren, Organschäden oder vorzeitigen Tod.

Die Studie weist nach dem übereinstimmenden Urteil vieler Fachleute jedoch etliche Ungereimtheiten auf. So wurden anstelle üblicher mathematischer Tests wie der Standardabweichung unkonventionelle Analysen eingesetzt – ein „statistischer Fischzug“, kritisiert der Ernährungsforscher Tom Sanders vom Londoner King’s College. Auch fand sich keine klare Beziehung von Dosis und Wirkung. Zudem hatten gründlichere Tests keinen nachteiligen Effekt gefunden. Trotz dieser Zweifel will die französische Regierung nun ein Verbot von „Genmais“ in Betracht ziehen.

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