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Der Altiplano ist eine weite Ebene in den zentralen Anden, die von Vulkanen durchstoßen wird.

© Noah Finnegan

Geologie: Riesiges Magmareservoir unter den Anden hebt das Gebirge

Der Altiplano wächst in die Höhe. Ursache dafür ist flüssiges Gestein, das in eine unterirdische Kammer drängt und den „Deckel“ nach oben wölbt.

Das Altiplano-Plateau in den Anden ist die zweithöchste Hochebene der Erde – nach Tibet. Seine Lage in rund 3600 Metern über dem Meeresspiegel ist teilweise auf eine riesige Magmakammer im Untergrund zurückzuführen. Indem beständig geschmolzenes Gestein einströmt, wölbt sich der „Deckel“ nach oben und hebt den Altiplano an, berichten Geoforscher um Jonathan Perkins von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz.
Anhand von topografischen Daten und Modellierungen haben die Wissenschaftler eine Aufwölbung ausgemacht, die rund einen Kilometer hoch und hunderte Kilometer breit ist, schreiben sie im Fachjopurnal „Nature Communications“. Dieser Dom sitzt unmittelbar auf dem größten aktiven Magmareservoir der Erde, heißt es weiter. Es ist rund elf Kilometer mächtig und 200 Kilometer im Durchmesser. Das hatte bereits eine Studie aus dem Jahr 2014 gezeigt, die mithilfe von Erdbebenwellen die Struktur des Untergrunds entschlüsselt hatte. Zu ähnlichen Werten kommt nun auch Perkins’ Team, das jedoch Vermessungsdaten von der Oberfläche heranzog.

Mehrere Supervulkan-Eruptionen

Maßgeblicher Treiber des Anden-Wachstums ist jedoch das Abtauchen der ozeanischen Nazca-Platte (Ostpazifik) unter den südamerikanischen Kontinent. Dabei „reitet“ der Kontinentrand etwas auf und gewinnt an Höhe. Der Ozeanboden wiederum gibt nach seinem Abtauchen Wasser an das umgebende Gestein ab, wodurch dessen Schmelztemperatur sinkt. So entsteht ständig neues Magma, das nach oben aufsteigt.
Der Altiplano-Vulkankomplex hat eine wilde Vergangenheit. Vor rund zehn Millionen Jahren begann dort eine Serie von Supervulkan-Eruptionen, berichten die Forscher. Aus den jüngsten Jahrtausenden sind solche gewaltigen Ausbrüche jedoch nicht mehr bekannt. Allerdings gilt die Region weiter als vulkanisch aktiv. An bestimmten Orten hebt sich die Oberfläche relativ schnell, etwa am Uturuncu-Vulkan, wo Satellitendaten eine Geschwindigkeit von einem Zentimeter pro Jahr anzeigen.

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