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Geschlecht der Forscher beeinflusst Tierexperimente: Männer machen Mäusen Stress

Versuchstiere im Labor können ganz unterschiedlich reagieren, je nachdem ob ein Mann oder eine Frau das Experiment durchführt.

Das beeinflusst die Ergebnisse, berichten kanadische Psychologen im Fachjournal „Nature Methods”. Demnach erzeugt der Körpergeruch eines Mannes Stressreaktionen und verringert die Schmerzempfindlichkeit von Mäusen und Ratten. Eine ähnliche Wirkung hatten Geruchsstoffe verschiedener männlicher Säugetiere. Bei Verhaltensexperimenten und anderen Tests an Labortieren sollte daher das Geschlecht des Forschers berücksichtigt werden.

Viele Wissenschaftler hätten zwar bereits die Erfahrung gemacht, dass Nagetiere im Labor auf die Person des Forschers reagieren, schreibt Jeffrey Mogil an der McGill-Universität in Montreal. Dass dies auch die Ergebnisse von Experimenten beeinflussen könne, sei bis jetzt aber nie direkt nachgewiesen worden. Die Forscher zeigten jetzt, dass die bloße Anwesenheit eines Mannes Mäuse und Ratten in eine Stresssituation versetzt. Die Auswirkung für das Tier war genauso groß wie ein 15-minütiges Eingesperrtsein in einer Röhre. Dieser Stress ließ die Körpertemperatur und den Spiegel des Stresshormons Corticosteron steigen und verringerte die Schmerzempfindlichkeit. Dazu genügte es, wenn sich der Mann einen halben Meter entfernt ruhig vor den Käfig setzte. Dann reagierten die Nager auf die Injektion einer schmerzauslösenden Substanz um 36 Prozent schwächer als bei Anwesenheit einer Frau. Weibliche Tiere zeigten einen etwas stärkeren Effekt als die Männchen. Mit über Nacht von Männern getragenen T-Shirts, die in der Nähe des Käfigs platziert wurden, erzielten die Forscher dieselben Resultate. (wsa)

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