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Grundschule: Mädchen fehlt Vertrauen in Mathetalent

Die Leistungen von Mädchen und Jungen im Mathematikunterricht entwickeln sich schon in der Grundschule auseinander.

Bis zur dritten Klasse sind Mädchen an deutschen Schulen noch ebenso interessiert an den Rechenaufgaben und ähnlich leistungsstark wie Jungen. Doch ab der vierten Klasse bleiben die Mädchen im Schnitt auf einem mittleren Niveau und zeigen nur selten Spitzenleistungen, während es weitaus mehr Jungen in die Spitzengruppe schaffen. Lydia Mechtenberg, Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, zeigt nun in einer spieltheoretischen Untersuchung, woran das liegen könnte. Durch Bildungsstudien empirisch belegt sei, dass Lehrkräfte Mädchen im Mathematikunterricht besser benoten als Jungen. Dabei bewerteten sie bewusst nicht nur die Testleistungen und das Talent, sondern auch die Einstellung zum Unterricht und die soziale Kompetenz der Jugendlichen, schreibt Mechtenberg in den WZB-Mitteilungen (Nr. 129/2010). Doch dieser scheinbare Vorteil gelange den Mädchen offenbar zu Nachteil: Wenn sie vermuteten, dass eine gute Note eher auf die Sympathien des Lehrers oder eigenen Fleiß zurückzuführen sei, würden sie der Benotung misstrauen. Mechtenberg nimmt an, dass dadurch vor allem die mathematisch besonders begabten Mädchen „als Verliererinnen dastehen“. Denn auch sie würden ihre guten Noten, die sie zu Recht erhalten haben, abwerten und an ihrem Talent zweifeln. Folglich brächten sie weniger Spitzenleistungen als begabte Jungen mit guten Noten. -ry

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