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Hawaii: Kandidat für kältesten Stern entdeckt

Mit einem speziellen Teleskop konnten Astronomen aus Frankreich und den USA einen Braunen Stern entdecken, dessen Oberfläche gerade ein mal so warm ist, wie eine Tasse frisch aufgebrühter Tee.

Ein französisch-amerikanisches Astronomenteam hat ein ungewöhnlich kühles sternartiges Objekt entdeckt. „Seine Oberfläche hat etwa dieselbe Temperatur wie eine Tasse heißer Tee“, berichten die Forscher der Europäischen Südsternwarte (ESO). Bei dem Himmelskörper handelt es sich um einen Braunen Zwerg. Zu dieser Klasse gehören „gescheiterte Sterne“ – zu groß für einen Planeten, aber zu klein, um das Kernfusionsfeuer in ihrem Inneren dauerhaft zu unterhalten.

Der kühle Zwerg ist Teil eines Doppelsystems, in dem sich zwei Braune Zwerge umkreisen. Das 75 Lichtjahre von der Erde entfernte System wurde mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii erstmals in seine beiden Komponenten aufgelöst. Mit dem Very Large Telescope der ESO maßen die Astronomen die Temperatur. Es zeigte sich, dass der lichtschwächere der beiden Braunen Zwerge eine Oberflächentemperatur von nur etwa 100 Grad Celsius hat. Die Außenschicht unserer Sonne hingegen ist etwa 5500 Grad heiß. „Das Objekt dürfte einem großen Gasplaneten ähneln, in seiner Atmosphäre könnte es sogar Wolken aus Wasserdampf geben“, schätzt Studienleiter Michael Liu von der Universität von Hawaii.

Braune Zwerge leuchten vor allem, weil sie sich durch die Zusammenballung ihrer Materie aufgeheizt haben. dpa

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