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Helmholtzgemeinschaft: Höhere Gehälter für Forscher

Anlässlich der Jahrestagung der Helmholtzgemeinschaft hat der Präsident Jürgen Mlynek mehr Geld gefordert, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Jürgen Mlynek, fordert höhere Gehälter für Wissenschaftler in den Forschungsorganisationen, damit diese international wettbewerbsfähig bleiben. Wenn der „Pakt für Innovation“ von Bund und Ländern nach 2010 fortgesetzt werde, sollten die Forschungsorganisationen Etatsteigerungen um mehr als drei Prozent bekommen, sagte Mlynek am Mittwoch anlässlich der Jahrestagung der Helmholtzgemeinschaft in Berlin. Es sei zu begrüßen, dass der Bund seine Aufwendungen für Forschung und Entwicklung von jetzt 2,5 Prozent auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigern will.

Mlynek sagte auch, er habe „trotz aller Kontroversen zunehmend Sympathie für Quotenregelungen“, wenn es um Frauen in der Wissenschaft geht. „Frauen müssen noch immer höhere Hürden nehmen als ihre männlichen Konkurrenten, um in der Forschung Karriere zu machen.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hob in ihrer Ansprache am Abend die Bedeutung der Exzellenzinitiative für die Universitäten hervor. „Es ist dann zwar bitter, wenn man nördlich des Mains wohnt, aber die Unterschiede zwischen den Einrichtungen müssen beim Namen genannt werden“, sagte sie zum Ausgang der ersten Wettbewerbsrunde, in der nur drei süddeutsche Unis gekürt wurden. „Die Exzellenzinitiative darf keine Regionalinitiative sein“, betonte Merkel. Für die Wissenschaft kündigte sie ein Wissenschaftsfreiheitsgesetz an, das das Tarifsystem flexibilisieren solle.

Die Helmholtz-Gemeinschaft betreibt strategische Forschung über große Zukunftsfragen wie Gesundheit, Energie oder Umwelt. Sie wird zu 90 Prozent vom Bund und zu zehn Prozent vom jeweiligen Sitzland der Forschungseinrichtung finanziert. Ihr Jahresetat liegt bei 2,3 Milliarden Euro. Zusätzlich wirbt sie 690 Millionen Euro an Drittmitteln ein, davon 80 Millionen Euro von der EU.

Die Forschungsorganisation hatte sich für die Jahresversammlung das Thema „Helle Köpfe für die Forschung“ gesetzt und will bereits Kinder fördern. Vorbild sind die USA. Dort hat der Kongress ein Gesetz zur Förderung von Exzellenz in Technologie, Bildung und Wissenschaft beschlossen und dafür 43 Milliarden Dollar bereit gestellt, um von der Grundschule bis zur Uni Nachwuchs für die Ingenieur- und Naturwissenschaften zu fördern.

Die Helmholtz-Gemeinschaft hat inzwischen 22 Schülerlabore gegründet, in denen sie jährlich 40 000 Kinder und Jugendliche für die Forschung begeistern möchte. Außerdem hat sie die Initiative „Haus der kleinen Forscher“ gestartet: In 1000 Kindertagesstätten werden 60 000 Kinder über spielerisches Lernen an die Naturwissenschaften herangeführt. In den Mittelpunkt der Wissenschaftlerausbildung hat die Helmholtz-Gemeinschaft ihre 3800 Doktoranden gerückt. An ihren Graduiertenschulen bietet sie zusammen mit den Universitäten ein Promotionsprogramm an. Ziel sei es, den Altersdurchschnitt der Doktoranden von 32 Jahren auf 27 oder 28 Jahre zu senken. akü/U.S.

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