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Sabine Kunst, Ministerin in Brandenburg.

© dpa/ZB

Hochschule: Ein Moderator für die Energie-Uni

Ministerin Kunst steht zur Fusion der Fachhochschule Lausitz mit der BTU Cottbus. Ein "Lausitz-Beauftragter" soll helfen, die Wogen zu glätten

Beim Streit um die Fusion der BTU Cottbus mit der FH Lausitz reagiert Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) auf Kritik an ihrem Vorgehen. Am Dienstag kündigte Kunst an, dass ab Mai ein „Lausitz-Beauftragter“ ihres Ministeriums ständig vor Ort sein wird, mit dem die Hochschulen über Details der Reform verhandeln sollen. Die Aufgabe werde der bisherige Vizepräsident für Lehre der Uni Potsdam, Thomas Grünewald, übernehmen, der dafür sein Amt aufgibt. Grünewald war seit 2007 Vize – schon damals arbeitete er unter Sabine Kunst, die von 2007 bis 2011 die Uni als Präsidentin leitete, bevor sie Ministerin wurde.

Außerdem soll für die Debatte ein „externer Moderator“ gesucht werden. Kunst wird eine schlechte Kommunikationspolitik vorgeworfen, die Fusion trifft auf Widerstände an den Einrichtungen, aber auch in der Landespolitik.

In der Sache aber macht die Ministerin keine Abstriche. Kunst hält daran fest, bis zum Wintersemester 2012/2013 die Brandenburgische Technische Universität (BTU) und die FH zusammenlegen und eine „Energieuniversität Lausitz“ gründen zu wollen. „Wir haben keine Zeit, zehn Jahre zu warten“, sagte sie in einer öffentlichen Sitzung der Linken-Regierungsfraktion. Dass ihr Vorstoß für eine neue Uni über das Votum einer Expertenkommission hinausgeht, begründete Kunst mit Beharrungskräften innerhalb der Hochschulen: „Würde etwas ohne diesen Paukenschlag geschehen? Ich behaupte Nein.“

Kunst sagte, dass sie eine Neugründung nicht allein wegen demografischer und finanzieller Herausforderungen, sondern auch wegen qualitativer Defizite und Verkrustungen an der BTU favorisiere. Diese hatte auch die Kommission festgestellt, die der Fachhochschule Lausitz hingegen gute Noten gab. „An der BTU Cottbus liegt einiges im Argen“, sagte Kunst. Konkret nannte Kunst die zu verbessernde „Forschungsqualität“, wo die BTU etwa zu wenige Drittmittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft einwerbe. Eine formale Uni-Neugründung – ohne Doppelstrukturen und aufwendige Doppelabstimmungen – sei der „schmerzfreie Weg“, mit dem Besten aus beiden Hochschulen etwas Zukunftsträchtiges zu schaffen. Im Juni soll das Konzept für eine landesweite Hochschulreform vorgestellt werden, Daran arbeitet derzeit eine zweite Kommission. Thorsten Metzner

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