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Hochschulen: So viele Erstsemester wie nie

So viele Abiturienten wie nie zuvor haben 2008 in Deutschland ein Studium aufgenommen. Insgesamt schrieben sich 385 500 Erstsemester ein, 24 000 mehr als im vergangenen Jahr.

Damit wurde die bisherige Höchstzahl aus dem Jahr 2003 übertroffen, als 377 000 Anfänger ihr Studium begannen. Das teilte gestern das Statistische Bundesamt mit. Auch die Studierendenquote – der Anteil eines Jahrgangs, der an eine Hochschule geht – stieg im Vergleich zum letzten Jahr um 2,2 auf jetzt 39,3 Prozent. Die Quote liegt allerdings immer noch unter dem Ziel der Bundes regierung, 40 Prozent eines Jahrgangs an die Hochschulen zu bringen.

Am stärksten stiegen die Anfänger zahlen im Saarland (plus 15 Prozent), Brandenburg und Hessen (je plus 14 Prozent) sowie Hamburg (12 Prozent). Mit dem Saarland und Hamburg liegen somit zwei Länder mit Studiengebühren unter den Spitzenreitern. Auch in den übrigen Ländern mit Gebühren zogen die Zahlen an: In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen nahmen 7,8 Prozent mehr Abiturienten ein Studium auf, in Bayern 5,6 Prozent, in Niedersachsen 2,5 Prozent. Im vergangenen Jahr hatten die Zahlen in den Gebührenländern teilweise stagniert oder waren geringfügig zurückgegangen. Sachsen (minus 2,0 Prozent) und Bremen (minus 0,2 Prozent) sind die einzigen Länder, in denen sich weniger Erstsemester einschrieben.

In Berlin begannen 23500 Erstsemester, ein Anstieg von 5,4 Prozent. Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) sagte, Berlin nehme weitaus mehr Anfänger auf, als im Hochschulpakt von Bund und Ländern vorgesehen. 2008 habe die Stadt 4000 Plätze mehr geschaffen als vereinbart.

Mehr Studienanfänger nahmen bundesweit vor allen die Fachhochschulen auf. Hier betrug der Zuwachs 13 Prozent, an den Universitäten nur drei Prozent. Nordrhein-Westfalen kündigte an, zur Bewältigung des Studentenansturms drei Fachhochschulen neu zu gründen. Insgesamt gibt es zum ersten Mal seit fünf Jahren mehr als zwei Millionen Studierende in Deutschland.Tilmann Warnecke

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