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Hochschulen: Verwirrung um Erleichterung bei bayrischen Studiengebühren

FDP und CSU wollen kinderreiche Familien bei Studiengebühren entlasten - doch Unis weisen darauf hin, dass die neue Regeln womöglich genau das Gegenteil bewirken.

Verwirrung um die neuen Regeln bei den Studiengebühren in Bayern. Eigentlich haben CSU und FDP angekündigt, mit einer neuen Regelung kinderreiche Familien bei den Gebühren entlasten. zu wollen. Im Koalitionsvertrag haben die Parteien auf Drängen der FDP festgelegt, dass Familien mit mehreren Kindern nur für ein Kind Gebühren zahlen müssen, wenn mehrere Geschwister gleichzeitig an einer bayerischen Hochschule eingeschrieben sind.

Doch auf Anfrage heißt es jetzt aus den beiden großen Münchner Universitäten, das würde allein Familien mit zwei Kindern entlasten. Das zweite Kind würde nach der neuen Regelung erst dann zahlen, wenn das erste seinen Abschluss gemacht hat. Familien mit drei oder mehr Kindern würde der Beschluss dagegen benachteiligen. Denn bisher könnten aus diesen Familien alle Kinder von den Gebühren befreit werden. Jetzt müsste eines zahlen -also eine Verschlechterung des Status Quo. Tatsächlich steht dieser Passus auch so im bayerischen Hochschulgesetz.

Ob dieser Widerspruch gewollt ist, war bisher nicht in Erfahrung zu bringen - in der FDP waren am Nachmittag alle mit dem Thema befassten Politiker auf wichtigen Sitzungen. Der designierte FDP-Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch hatte zuvor gesagt, es sei  "eine Riesenbelastung für Familien, wenn sie mehrere studierende Kinder haben. Das wollen wir lindern."

Bayern will zudem die Verwaltungsgebühren für Studierende, die diese bisher zusätzlich zu den Studiengebühren zahlen mussten, abschaffen. Die Verwaltungsgebühren betragen derzeit 50 Euro im Semester pro Student. Ein Sprecher der Technischen Universität München sagte, die Abschaffung der Verwaltungsgebühr werde „ausdrücklich begrüßt“. Diese Gelder seien an das Ministerium und nicht an die Uni geflossen. „Für die Studierenden gab es da also keinen Gegenwert.“ Ähnlich äußerte sich auch eine Sprecherin der LMU München.

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