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Hochschullehrer: Professoren zufrieden, aber "stark belastet"

Professoren in Deutschland lieben ihren Beruf und arbeiten mehr als ihre Kollegen weltweit. Das geht aus einer Studie zum "Wandel des Hochschullehrerberufs" hervor, die jetzt das Bundesforschungsministerium veröffentlichte.

71 Prozent der deutschen Universitätsprofessoren sind danach zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer beruflichen Situation. Damit stehen sie im internationalen Vergleich nach den japanischen, finnischen und australischen Hochschullehrern an vierter Stelle. In Großbritannien ist nur knapp die Hälfte zufrieden, in den USA 63 Prozent. Mit 54 Arbeitsstunden in der Woche sind die Deutschen besonders engagiert; die Werte in den übrigen Ländern liegen zwischen 41 und 50 Stunden.

Für die internationale Studie wurden 2007 und 2008 Lehrende und Forschende an Hochschulen in 18 Ländern schriftlich befragt. In Deutschland verschickten die Hochschulforscher des Kasseler Instituts Incher (International Center for Higher Education) Fragebögen an über 5000 Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter, 1759 antworteten. Zum Vergleich diente eine ähnliche Studie von 1992.

Die berufliche Zufriedenheit der deutschen Hochschullehrer ist gegenüber 1992 gewachsen. Ihr starkes Engagement hat aber seinen Preis: Etwa die Hälfte empfindet ihren Beruf als „starke persönliche Belastung“. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 93 000 Euro werden deutsche Professoren an Universitäten allerdings am drittbesten bezahlt. Für die Lehre wenden die Deutschen 26 Prozent ihrer Zeit auf – ein Fünftel weniger als 1992. In der Forschung sind Uniprofessoren 38 Prozent ihrer Arbeitszeit tätig. 36 Prozent widmen sie der Verwaltung, Dienstleistungen und Evaluationen – international ein Spitzenwert. Obwohl der Einfluss des Hochschulmanagements gewachsen ist, sehen sich die deutschen Hochschullehrer im internationalen Vergleich eher noch als Gestalter ihrer Hochschulen, heißt es.

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