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Schweinegrippevirus

© NML

Impfstoff möglich: Erreger der Schweinegrippe entziffert

In Deutschland hat sich der zehnte Schweinegrippefall bestätigt. Kanadischen Forschern ist es gelungen, die Erbanlage der Viren zu entziffern.

Kanadische Forscher haben erstmals die Erbanlagen von Schweinegrippeviren aus verschiedenen Ländern entziffert und miteinander verglichen. Das berichtete die kanadische Gesundheitsministerin Leony Aglukkaq am Mittwoch (Ortszeit).

Die Wissenschaftler des staatlichen Mikrobiologielabors in Winnipeg untersuchten demnach drei verschiedene Proben des neuen H1N1-Virus. Eine stammte aus Nova Scotia in Kanada, die beiden anderen aus Mexiko. „Unsere vorläufigen Analysen deuten nicht darauf hin, dass sich das Virus in Mexiko signifikant von dem in Kanada unterscheidet“, erläuterte Laborchef Frank Plummer.

Die Viruserkrankung verläuft in Mexiko scheinbar aggressiver als in anderen Ländern. Weltweit wurden bisher 44 Todesfälle gemeldet, 42 davon in Mexiko. „Wahrscheinlich liegt das nicht am Virus selbst“, sagt Plummer. Möglicherweise ist die Bevölkerung in Mexiko gesundheitlich einfach schlechter auf das Virus vorbereitet. Denkbar ist auch, dass das Virus in allen Ländern gleich gefährlich ist und in Mexiko viele milde Verläufe einfach nicht erfasst wurden.

Weltweit sind inzwischen mehr als 2200 Infektionen mit dem neuen Virus nachgewiesen, wie das EU-Zentrum für Seuchenbekämpfung (ECDC) in Stockholm am Donnerstagmorgen mitteilte. Etwa die Hälfte der Fälle kommt aus Mexiko. Das Land stufte seine Alarmstufe allerdings von Orange auf Gelb herab.

In Deutschland bestätigte sich der zehnte Schweinegrippefall. Der betroffene Mann aus Sachsen-Anhalt war vor einigen Tagen aus Mexiko zurückgekehrt und hatte über eine Erkältung geklagt, teilte das Gesundheitsministerium in Magdeburg mit. Inzwischen sei der Patient jedoch schon wieder genesen.

Der Startschuss für die internationale Herstellung eines Impfstoffs gegen das Schweinegrippevirus wird frühstens in der kommenden Woche fallen. Darauf wies am Mittwoch die Impfexpertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Marie-Paule Kieny, in Genf hin. Eine Expertengruppe müsse diese Entscheidung anhand der bis dahin gesammelten Daten über die Entwicklung des Virus treffen, sagte Kieny. (kkp/dpa)

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