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Japan: Narbe eines Gasausbruchs entdeckt

150 Millionen Tonnen Methan, so viel könnte ein Gasausbruch im Meeresboden vor Japan freigesetzt haben - vor etwa 50.000 Jahren.

Die Narbe eines großen Gasausbruchs im Meer glauben amerikanische und japanische Forscher entdeckt zu haben. Die Kerbe im Meeresboden vor Japan ist rund 35 Kilometer lang und mehrere Hundert Meter tief. Bei ihrer Entstehung könnten binnen kurzer Zeit bis zu 150 Millionen Tonnen Methan freigesetzt worden sein.

Wie viel davon letztlich in die Atmosphäre gelangt sei und dort als starkes Treibhausgas gewirkt habe, sei unbekannt, schreiben die Forscher von der Universität Texas im Fachblatt „Geology“. Allerdings herrschten in vielen Regionen der Weltmeere ähnliche Bedingungen, sodass Gasfreisetzungen dieser Größenordnung vermutlich keine Ausnahme seien. Zu dem Gasausbruch dürfte es vor etwa 50 000 Jahren gekommen sein, schätzen Bangs und seine Kollegen. Möglicherweise wurde damals eine Aufwölbung des Meeresgrundes von der Strömung abgetragen, das darunterliegende feste Methanhydrat löste sich auf, darunter gefangenes Methangas konnte aufsteigen. Am Ende einer Kettenreaktion riss der Meeresboden auf.

Gashydrate stabiliseren Kontinentalhänge in den Ozeanen. Werden die Hydrate freigesetzt, können die Sedimentpakete am Meeresgrund kollabieren. Dies wird als Storegga-Effekt bezeichnet, nach dem größten bekannten Abbruch im norwegischen Storegga-Canyon. Die Schuttmassen können beim Absturz in die Tiefsee einen Tsunami auslösen. JKM/Tsp

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