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Staubfänger. Katzen und andere Haustiere tragen zur Mikrobenvielfalt im Hausstaub bei.

© dpa

Jede Wohnung hat ihr individuelles Bakterienbiotop: Mikroben zur Untermiete

In den Staubflusen zuhause tummeln sich Mikroben - allerdings in jedem Haushalt andere. So leben zum Beispiel bei Männern andere Bakterien als bei Frauen.

Wohnungsstaub enthält Unmengen Mikroorganismen. Welche Arten das sind, bestimmen Wohnort, das Vorhandensein von Haustieren und das Geschlecht der Bewohner. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Forschern der Universität von Colorado in Boulder.

Im Rahmen des Projekts „Wild Life of Our Homes“ sammelte das Team um Albert Barberán Staubproben von Türrahmenkanten innerhalb und außerhalb von fast 1200 Wohnungen in den USA aus einem breitem Spektrum von Klimazonen und Wohnverhältnissen. Die Proben wurden dann auf Mikroorganismen analysiert und mit geografischen Faktoren wie Klima oder Bevölkerungsdichte und Bedingungen des Haushalts wie der Zahl der Zimmer und Haustiere oder dem Geschlecht der Bewohner in Zusammenhang gebracht.

Art der Bewohner bestimmt die Bakterienfauna

Demnach ist die Vielfalt an Bakterien und Pilzen innerhalb von Wohnungen um 50 Prozent höher als außerhalb. Und Haushalte, die in ähnlichen klimatischen Bedingungen liegen, beherbergen auch ähnliche Pilzgemeinschaften. Das liegt wohl daran, dass Pilzsporen aus der Umwelt in die Wohnungen verschleppt werden und daher die Pilzgemeinschaften im Haus maßgeblich beeinflussen.

Bei den Bakterien hingegen gibt es diesen direkten Zusammenhang zwischen draußen und drinnen nicht. Stattdessen sind es die Bewohner selbst, die die Bakterienfauna ihres Haushalt bestimmen – sowohl die menschlichen als auch die tierischen. In Wohnungen mit Hunden und Katzen beispielsweise enthält der Staub auch Bakterien aus deren Speichel und Fäkalien. Und in Wohnungen mit mehr Frauen fanden die Forscher andere Bakterien als in jenen, in denen mehr Männer wohnten.

Vor Pilzen weit weg flüchten

„Wer die Pilzarten ändern möchte, denen er ausgesetzt ist, sollte also umziehen – am besten weit weg“, schreiben die Autoren im Fachjournal „Proceedings B“ der britischen Royal Society . „Wer hingegen die Bakterien in seiner Umwelt verändern möchte, der muss nur ändern, mit wem er zusammenlebt.“ (dpa)

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