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Arktis

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Klimawandel: Rasante Eisschmelze am Nordpol

Der arktische Sommer könnte bald eisfrei sein. Meteorologen nennen die Schmelzgeschwindigkeit der arktischen Eisflächen "erschreckend".

Das Eis in der Arktis schmilzt nach neuen Messungen erheblich schneller als befürchtet. Die Auswertung aktueller Satellitenfotos hat gezeigt, dass rund um den Nordpol nur noch eine Fläche von knapp drei Millionen Quadratkilometern mit Eis bedeckt ist, berichtete der Meteorologe Leif Toudal Pedersen von der Technischen Universität Kopenhagen (DTU) der Zeitung „Jyllands-Posten“ vom Montag. „Das ist ein extremer Tiefstwert“, sagte der dänische Forscher.

Der Meteorologe Eigil Kaas nannte die aktuellen Messergebnisse erschreckend. „Was wir da erleben, ist krass. Es bestätigt die schlimmsten Prognosen“, sagte Kaas. Experten des Zentrums für Marine- und Atmosphärische Wissenschaften der Universität Hamburg hatten noch vor einem Monat prognostiziert, dass die Eisfläche am Nordpol bis zum Ende des Sommers nicht weiter als auf etwa 3,5 Millionen Quadratkilometer zurückgehen werde. Im Juli 2006 waren fünf Millionen Quadratkilometer des Arktischen Ozeans und zehn Jahre zuvor 6,5 Millionen Quadratkilometer mit Eis bedeckt.

Bisher hatten die Forscher angenommen, die Arktis werde erst in 30 bis 40 Jahren den Sommer über eisfrei sein. „Wenn die jetzige Entwicklung weitergeht, wird es vielleicht nur 15 bis 20 Jahre dauern“, sagte Pedersen. Der Meteorologe führt die extreme Schmelze dieses Jahres unter anderem darauf zurück, dass gewaltige Eisströme aus Sibirien an die grönländische Ostküste geflossen und dabei geschmolzen seien.

Das Schmelzen der Polkappen gilt als wichtiges Alarmsignal der globalen Erwärmung durch Treibhausgase. In weniger als zehn Jahren ist bis heute eine Eisfläche von fast der Größe Westeuropas verschwunden.dpa

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