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Bunt, aber muffig. Verschwitzte Kleidungsstücke aus Trevira riechen besonders übel.

© dpa

Körpergeruch: Warum Hemden aus Trevira übel riechen

Schweißflecken sind immer ärgerlich. Doch wenn die Kleidung aus Kunstfasern besteht, stinkt es besonders schnell und heftig. Denn bestimmte Bakterien gedeihen dort besser

Je nachdem ob man Kleidung aus Natur- oder Chemiefasern trägt, macht sich beim Schwitzen der Körpergeruch mehr oder weniger stark bemerkbar. Das liegt daran, dass bestimmte geruchsbildende Hautkeime sich in verschiedenen Textilarten unterschiedlich gut vermehren, berichten jetzt belgische Forscher. Aus dem zunächst nur schwach riechenden frischen Schweiß entstehen erst durch die Aktivität von Hautbakterien stinkende, leicht flüchtige Substanzen. Diese Geruchsproduktion setzt sich fort, wenn die Mikroben mit dem Schweiß in die Kleidung gelangen. Verschwitzte Textilien aus Polyester wie Diolen oder Trevira riechen strenger, weil darin insbesondere Mikrokokken bessere Lebensbedingungen vorfinden als in Baumwollstoffen, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt „Applied and Environmental Microbiology”.

„Mikrokokken sind bekannt für ihr Potenzial, langkettige Fettsäuren, Hormone und Aminosäuren durch Enzyme zu kleineren, leicht flüchtigen Substanzen abzubauen, die übel riechen“, sagt Chris Callewaert von der Uni Gent. Sie gehören mit Korynebakterien, Staphylokokken und Propionibakterien zu den normalen Hautkeimen jedes Menschen. Auf feuchten Hautpartien wie in den Achselhöhlen erreichen diese Mikroben Keimdichten von bis zu 10 Millionen pro Quadratzentimeter. Sie ernähren sich von Schweiß und abgestoßenen Hautzellen. Körpergeruch entsteht durch die Bakterien zunächst auf der Haut und sekundär in der anliegenden Kleidung. Der von den Achselhöhlen ausgehende primäre Körpergeruch ist vor allem auf Korynebakterien zurückzuführen. wsa

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